Web 2.0 und Social Media
Uli Hoeneß »wurstelt« im Web 2.0
Ja da legst di nieder: Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern und Besitzer einer Fabrik für Wurstwaren, hat das Web 2.0 entdeckt. Der eher als Technikskeptiker bekannte Unternehmer macht in Videospots auf Youtube und Weblog-Beiträgen Werbung für die Produkte seiner Firma.
Eigentlich gehört Uli Hoeneß mit seinen 58 Jahre zur Generation der »Silver Surfer«. Darunter werden gemeinhin diejenigen Internet-Nutzer verstanden, die es unter fachkundiger Anleitung gerade einmal schaffen, einschlägige Web-Seiten wie Serviceseiten 50 Plus oder Seniorenland aufzurufen.
Hinzu kommt, dass der Präsident des FC Bayern München und Besitzer der Wurstfabrik HoWe Wurstwaren nicht gerade als »Nerd« verschrien ist, der sich kein Leben ohne Gadgets wie iPhone, iPad, Netbook und 3D-LCD-Fernseher vorstellen kann. Im Gegenteil. Hoeneß mag nach eigenem Bekunden Computer nicht sonderlich, besitzt kein hippes Smartphone und weiß angeblich nicht einmal, wie man eine SMS schreibt.
Auch mit dem Internet an sich und trendigen Dingen wie Blogs, Social-Networking-Plattformen oder Youtube hat er nichts am Hut. Wer beispielsweise nach »HoWe Wurstwaren« googelt, sucht unter den Treffern vergeblich nach der Home-Page des Unternehmens.
Leute - kauft Nürnburger!
Doch welch Schock: Auf Youtube ist nun ein Video namens »Uli Hoeneß undercover Vol. 1 -- An der Fischtheke« aufgetaucht. In ihm versucht ein älterer Herr mit Schnurrbart und Baskenmütze, einen Fischhändler von den Qualitäten einer »Nürnburger Bratwurst« zu überzeugen.
Richtig, bei dem Herren handelt es sich tatsächlich um Uli Hoeneß, der eine Lanze für die »Nürnburger« bricht - eine Kreation vonHoWe! Damit nicht genug. Auf der Web-Seite www.ulis-nuernburger.de bloggt der vermeintliche Web-Skeptiker sogar, und zwar nicht über Fußball, sondern »Wurst – die schönste Nebensache der Welt«. Eine klassische Web-2.0- und Social-Media-Werbeoffensive also!
Angeblich hat Hoeneß-Sohn Florian, der neben dem Herrn Papa HoWe leitet, seinen Vater von den Vorzügen des Internets als Werbemediums überzeugt. Und der hat sich als durchaus lernfähig gezeigt, zumindest was Web 2.0 betrifft.
Respekt, Herr Hoeneß! Und jetzt gehen wir noch schnell in einen Apple-Store und kaufen uns ein iPhone. Damit können »wir« dann auch die schönen Youtube-Videos unterwegs ansehen, und anschließend gibt’s noch einen Crash-Kurs in Sachen Facebook, und dann …
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