Systemhaus Bechtle vorsichtig optimistisch

Umsatz und Gewinn bei Bechtle rückläufig

17. November 2009, 8:03 Uhr | Martin Fryba

Das Systemhaus Bechtle leidet zwar noch unter der Wirtschaftskrise. CEO Thomas Olemotz sieht jedoch Zeichen dafür, dass das Geschäft spürbar an Fahrt gewinnt. Bei einigen Kundengruppen konnte Bechtle den Wettbewerb erfolgreich in die Schranken verweisen. Sparen am falschen Ende wollen die Schwaben nicht.

Das beste Jahr der Firmengeschichte hatte das Systemhaus Bechtle 2008 verzeichnet, entsprechend schwer hat es der neue CEO Thomas Olemotz, mit weiteren Rekordmarken 2009 aufzuwarten. Die sind im allgemeinen Krisenjahr 2009 auch für das handeltreibende IT-Systemhaus Bechtle nicht zu erwarten. Die Umsätze im dritten Quartal 2009 sanken gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 323,3 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um rund ein Drittel auf knapp 11,8 Millionen Euro zurück. »Im Branchenvergleich haben wir uns im dritten Quartal relativ moderat geschlagen«, zieht Bechtle-Chef Thomas Olemotz ein verhalten optimistisches Fazit. Die Geschäfte im Juli und August seien schwächer verlaufen, im September habe Bechtle »spürbar an Fahrt gewonnen«. Der Auftragseingang zum Ende des Quartals sei »sehr erfreulich«, so Olemotz. Das Ziel für die Schlusswochen in diesem Jahr ist es, »den Abstand zum Rekordjahr 2008 so gering wie möglich« ausfallen zu lassen. Wie gering die Umsatz- und Ertragslücke im laufenden Geschäftsjahr für Bechtle tatsächlich ausfallen wird, werde der für alle Systemhäuser traditionell starke Monat Dezember zeigen, meinte Olemotz. Ohne genaue Zahlen zu nennen, rechnet der Manager damit, dass sich der im bisherigen Jahresverlauf bei Bechtle positiv verlaufene Trend auch im vierten Quartal fortsetzen werde.

Entsprechend dieses positiven Trends habe Bechtle die Kurzarbeit weitgehend beendet. Nur in einigen Teilbereichen müssten Bechtle-Mitarbeiter noch im reduzierten Umfang arbeiten. So etwa in der E-Commerce-Sparte Bechtle direkt, wo man als einzige Stellschraube für Kostensenkungen beim Personalaufwand sparen könne. Auch in einigen Systemhäusern bleibt Kurzarbeit ein Thema, etwa bei solchen Bechtle-Töchtern, die vor allem Kunden aus den Branchen Automotiv oder Maschinenbau bedienen. Diese Klientel ist von der allgemeinen Wirtschaftskrise am härtesten betroffen.

Nach wie vor sieht Bechtle-Chef Olemotz in differenzierten Kostensenkungen das richtige Mittel, um auf die Wirtschaftskrise zu reagieren. »Ein pauschaler und rigider Sparkurs ist nicht der richtige Weg für Bechtle.«


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