Miese Qualität, Fakes, Ärger mit Zoll

Verbraucherzentrale warnt vor chinesischen Fake-Shops

5. Juli 2022, 9:28 Uhr | Michaela Wurm
© aleutie / AdobeStock

Schlechte Qualität, gefälschte Ware, keine Rücksendemöglichkeit – bei der Verbraucherzentrale Hamburg häufen sich die Beschwerden über vermeintlich deutsche Online-Shops hinter denen chinesische Händler stehen.

Die Shops heißen sommerbiene.de, susannes-beauty.de oder rudolf-karl.de. Sie sind professionell aufgemacht und haben deutschsprachige oder deutschklingende Namen. Und auch die Webadressen tragen häufig .de, die länderspezifische Top-Level-Domain für Deutschland. Im Impressum steht manchmal sogar eine deutsche Anschrift. Und doch kommt die Ware meistens aus China.

Bei der Verbraucherzentrale Hamburg häufen sich die Beschwerden über solche Fake-Shops, hinter denen meist chinesische Anbieter stehen. Sie bieten vor allem Textilien zu bemerkenswert günstigen Preisen an. Aber auch Haushaltswaren, technische Geräte, Möbel oder Accessoires gibt es dort zu Schnäppchenpreisen. Auf Social-Media-Plattformen machen die Betreiber der Shops massiv Werbung für ihre Produkte.

Kein Wunder, dass Verbraucher hier gerne zugreifen. Das böse Erwachen kommt dann oft hinterher. Denn Produktfotos und Artikelbeschreibungen auf den Shop-Seiten haben mit der Realität oft wenig gemein. Insbesondere Kleidung aus asiatischen Shops weise immer wieder erhebliche Mängel in der Verarbeitung oder im Schnitt auf, warnt die Verbraucherzentrale. Häufig bestehen die Textilien aus völlig anderen Materialien als im Webshop angegeben. Auch die Größenangaben entsprechen oft nicht den in der EU bekannten Größen.

 

Ärger mit Zollgebühren und Steuern

Bei einer Bestellung außerhalb der Europäischen Union sind vom Empfänger der Ware – je nach Warenwert – Zollgebühren, Zollkosten, Zollsteuern und/oder Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten. Käufer sollten sich daher unbedingt vor dem Kauf informieren, raten die Verbraucherschützer: „Ist der bestellte Artikel auch nach dem Zoll noch so unglaublich günstig? Oder lohnt sich vielleicht doch der Kauf bei einem europäischen Händler, bei dem übrigens dann auch das Widerrufsrecht gilt?“

Ärger drohe obendrein, wenn das Paket auch noch gefälschte Markenware enthält. „Uns wurde berichtet, dass Käufer beim Zoll ihre Ware gar nicht entgegennehmen konnten, weil ihre Pakete beispielsweise Plagiate von Turnschuhen enthielten, die vernichtet werden mussten. Die Kosten hierfür mussten die Betroffenen tragen, ebenso wie die Anwaltskosten des Markenrechteinhabers.“


  1. Verbraucherzentrale warnt vor chinesischen Fake-Shops
  2. Probleme bei Lieferung, Rücksendung und Widerruf

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