Praxis: Datenlöschung

Vorratsdaten sicher löschen

16. März 2010, 9:17 Uhr | Lars Bube
Nicht ausreichend zerstört: Dieser Datenträger ist noch immer lesbar. (Bild: Kroll Ontrack)

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen die bisherige Regelung der Vorratsdatenspeicherung müssen sich Internet- und Telekommunikationsanbieter jetzt Gedanken machen, wie sie die geforderte sofortige Löschung der angesammelten Bestände umsetzen.

Das Bundesverfassungsgericht hat der Vorratsdatenspeicherung in ihrer aktuellen form eine klare Absage erteilt. Internet- und Telekommunikationsanbieter sind damit zur sofortigen Löschung der bis dahin gesammelten Daten aufgefordert. Allerdings gestaltet sich dies alleine schon aufgrund der Menge wesentlich schwieriger, als einfach ein paar Datensätze aus dem Speicher zu löschen. Hinzu kommen Probleme wie Backups, auf denen Teile der Datensätze ein zweites Mal vorhanden sein können. Außerdem müssen die Daten endgültig und sicher gelöscht werden, so dass sie nicht einfach wiederhergestellt werden können.

Besonders wenn die Festplatten nach der Löschung weiterverwendet werden sollen, müssen sie deshalb zuvor mit einer professionellen Datenlöschsoftware überschrieben werden, die keine brauchen Spuren oder Datenreste hinterlässt. Die Experten für Datenrettung, Datenlöschung und Computer Forensik, von Kroll Ontrack empfehlen hier ein dreifaches Überschreiben der Daten mittels einer Löschsoftware: »Wenn so viele Daten schnell und sicher gelöscht werden sollen, müssen Software-Lösungen eingesetzt werden, die eine Balance zwischen schneller und effektiver Löschung finden und diese auch dokumentieren. Sicheres Löschen heißt aber nicht Formatieren oder Löschen mittels Löschbefehl. Nur ein Überschreiben der Festplatte verändert wirklich die physikalischen Gegebenheiten und vernichtet die Daten. Ein dreifaches Überschreiben ist dabei hinreichend sicher, wenn die Datenträger wieder verwendet werden sollen.«, so Edmund Hilt, Managing Director von Kroll Ontrack.

Lediglich eine Überschreibung der einzelnen Sektoren auf der Festplatte samt Löschung der Dateidaten mitsamt der Metainformationen wie Angaben zu Boot-Sektor, Betriebssystem- und BIOS-Informationen, Master File Tables sowie Partitionstabellen, bietet die nötige Sicherheit. Unter den verschiedenen Verfahren, die sich hauptsächlich durch Art und Häufigkeit der Überschreibdurchläufe unterscheiden, gilt die Gutmann-Methode als sicherste, aber auch aufwändigste. Bei ihr werden die Daten 35-mal mit bestimmten Werten nach einem speziellen Muster überschrieben.


  1. Vorratsdaten sicher löschen
  2. Keine Entsorgung ohne physikalische Zerstörung

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