IT-Strategie

Warum CIOs in diesem Jahr gefeuert werden können

23. Juni 2010, 15:11 Uhr | Bernd Reder

In den vergangenen 18 Monaten hat sich die Rolle von IT-Leitern erheblich geändert. Doch nicht alle haben das verstanden. Hier acht »Tretminen«, die dazu führen können, dass ein CIO auf die Abschussliste wandert.

Wer als CIO nicht die Rote Karte sehen möchte, sollte sich nicht als IT-Oberadministrator verstehen.
Wer als CIO nicht die Rote Karte sehen möchte, sollte sich nicht als IT-Oberadministrator verstehen.
Egal, ob des dem IT-Leiter gefällt oder nicht: Mobile Geräte werden Desktop-Rechner ablösen.
Egal, ob des dem IT-Leiter gefällt oder nicht: Mobile Geräte werden Desktop-Rechner ablösen.

Die Wirtschaftskrise hat in den vergangenen eineinhalb Jahren massiv dazu beigetragen, dass Unternehmen und Organisationen nun den Chief Information Officer und seine Abteilung als »strategische Waffe« betrachten. Zuvor war zwar häufig die Rede davon, wie wichtig die IT-Abteilung für den Unternehmenserfolg sei.

Aber in der Praxis wurde meist weiterhin vor sich »hin gewurstelt«: Die Geschäftsführung verstand die IT als Zulieferer, die IT verbarrikadierte sich in ihrem »Silo«. Diese Zeiten sind vorbei. Mittlerweile will die Geschäftsführung genau wissen, was die IT-Abteilung tut – und das nicht nur, um auszuloten, ob sich dort noch ein paar Euro einsparen lassen.

Schlechte Karten haben CIOs, die sich bei solchen Gesprächen als reine IT-Leiter outen, die nicht den Unternehmenserfolg, sondern nur ihre Abteilung im Auge haben. Wer zwar hart arbeitet, aber sich nicht als Faktor versteht, auch ein »Umsatzbringer« zu sein, wird mit Sicherheit die kommenden Monate nicht überleben. Jedenfalls nicht in der derzeitigen Position.

Hier acht Punkte, auf die CIOs besonders achten sollten, wenn sie nicht gefeuert werden wollen.

Fehler 1: Die 80/20-Regel nicht ändern

Noch vor wenigen Jahren argumentierten viele IT-Leiter, sie hätten keine Tools, um die Relation zwischen Bestandsicherung der vorhandenen IT-Systeme und der Integration neuer Lösungen zu ändern.

Auf Wartung und Instandhaltung von bestehenden IT- und Netzwerkkomponenten entfallen in vielen Unternehmen zwischen 70 und 80 Prozent des IT-Budgets. Teilweise sind es sogar 90 Prozent. Wichtiger wäre jedoch, mehr Geld für neue Lösungen freizuschlagen. Nur dadurch kann die IT wiederum das Unternehmen dabei unterstützen, neue Geschäftsmodelle und Produkte zu entwickeln oder Abläufe effizienter und kostensparender zu gestalten.

Jetzt sind solche Tools vorhanden, etwa das Virtualisieren von Servern und Storage-Kapazitäten. Wer sich nun immer noch auf die angeblich eherne 80/20-Regel beruft, läuft Gefahr, sich als IT-Leiter zu disqualifizieren.

Fehler 2: Mobile Anwendungen ausgrenzen

In den vergangenen Wochen haben mit Hewlett-Packard und SAP zwei einflussreiche IT-Firmen prognostiziert, dass mobile Geräte die herkömmlichen Desktop-Rechner als Client-Systeme ablösen werden. Derzeit sieht noch anders aus: Diejenigen Mitarbeiter, die vor Desktop-Rechnern sitzen, erwirtschaften zwischen 95 und 99 Prozent des Umsatzes eines Unternehmens,.

Doch das ändert sich rapide. »Mobility« ist das Thema der Zukunft. Das heißt für CIOs beispielweise, sich darüber Gedanken zu machen, welche Anwendungen für welche Typen von mobilen Geräten angepasst werden müssen: Blackberrys, Notebooks, Android-Smartphones, iPhones, vielleicht sogar das iPad.

Das bedeutet aber weiterhin, das Management dieser Geräte und deren Absicherung, Stichwort Endpoint-Security, zu berücksichtigen. Sich darauf zu verlassen, dass man als IT-Leiter selbst entscheiden kann, wie schnell sich «Mobilität« im Unternehmen breit macht, ist ein Kardinalfehler. Wer so taktiert, läuft Gefahr, dass er von Geschäftsleitung und Mitarbeitern gezwungen wird, mobile Lösungen zu implementieren, dann jedoch unter größerem Zeitdruck.


  1. Warum CIOs in diesem Jahr gefeuert werden können
  2. Fehler 3: Nicht den richtigen Job machen
  3. Fehler 5: Mangelnde Verantwortung für Unternehmensumsatz
  4. Fehler 7: Die Sache mit der Cloud

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Information Week

Matchmaker+