Finanzchefs der Broadliner im CRN-Interview
Weitere Insolvenzen könnten drohen
Die Finanz-Manager der Broadliner befürchten für weitere IT-Firmen in Deutschland Konsequenzen aus den jüngsten Turbulenzen und Entwicklungen bei der Finanzierung.
Wie schätzen Sie die Finanzierungssituation im Fachhandel ein?
Mark-Björn König: Unsere Fachhandelspartner berichten uns von einem leichten Anstieg der Kredithürden. Das trifft vor allem für die kleineren Unternehmen zu. Im Vergleich zu Unternehmen anderer europäischer Länder haben die Firmen hierzulande aber weiterhin leichteren und auch günstigeren Zugang zu Krediten – trotz der leichten Konjunktureintrübung.
Haben sich die generellen Aussichten für eine Kreditaufnahme von IT-Firmen durch die aktuellen Insolvenzen in der IT-Distribution verschlechtert?
König: Nein. Wir sehen keine signifikante Veränderung in der Anzahl von Insolvenzen. Die aktuellen Fälle in der Distribution sind eher als erwartete Marktbereinigung zu werten. Ich halte es aber für möglich, dass wir dieses Jahr noch weitere Negativ-Schlagzeilen aus dieser Ecke lesen werden. Das könnte sich dann auch negativ auf andere Marktteilnehmer auswirken. Zumal Kreditversicherer dann auch ihre Rating-Politik ändern könnten.
Reinhold Ittermann: Die Insolvenzstatistiken zeigen allgemein einen stabil hohen, vielleicht ansteigenden Trend. Auf unsere Branche wirkt sich das nicht explizit aus. Sobald sich die Finanzinstitute aber dem Sachzwang von Basel III unterwerfen müssen, ist mit einer Verschärfung zu rechnen.
--- forum[x] ---Stefan Wisst: Nein. Die Rahmenbedingungen sind gleich geblieben. Für Unternehmen, die auf gesunden Beinen stehen, steht der Weg offen für Kredite und Finanzierungen. Unternehmen mit Liquiditätsproblemen stehen bei Banken, Warenkreditversicherern und Lieferanten unter akribischer Beobachtung. Das ist ein Naturgesetz. Die Branche spielt dabei eine unerhebliche Rolle.
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