Adobe-Studie

Wie die eigenen Werte die Kaufentscheidung beeinflussen

7. Juli 2022, 9:30 Uhr | Elke v. Rekowski
© Andrey Popov / AdobeStock

Die Werte, Moralvorstellungen und Überzeugungen von Kunden haben offenbar maßgeblichen Einfluss auf deren Kaufentscheidung. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine jetzt veröffentlichte Studie von Adobe

Laut der Studie „Adobe Consumer Research Report 2022“ unterstützen 83 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher ausschließlich Marken, die ihren eigenen Werten, Überzeugungen und Moralvorstellungen entsprechen. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Aspekt der Nachhaltigkeit (41 Prozent) und der sozialen Gerechtigkeit in Bezug auf interne Mitarbeitende (35 Prozent).

Online-Kunden ticken anders

Für den Bericht wurden Daten von rund 10.000 Personen aus Europa, Asien und Afrika, ausgewertet, darunter 1.005 Verbraucherinnen und Verbraucher aus Deutschland.

Neben den Risiken unethischen Verhaltens wurden dabei die Erwartungen untersucht, die Kunden an einen Online-Einkauf haben. 15 Prozent der Befragten geben an, dass für sie bei der Wahl des Online-Händlers die Übereinstimmung mit ihren persönlichen Werten und ihrer Ethik oberste Priorität hat. Noch wichtiger als die eigenen Werte sind den Kunden aber die Preise.

So steht der günstigste Preis eines Produkts bzw. das beste Preis-Leistungs-Verhältnis steht für mehr als die Hälfte der Käuferinnen und Käufer (52 Prozent) an erster Stelle. 18 Prozent finden es am wichtigsten, dass sie ihre Einkäufe besonders schnell, einfach und komfortabel erledigen können.

Personalisierte Produktauswahl erwünscht

Die Kunden wünschen sich von den von ihnen Onlineshops ein überzeugendes Einkaufserlebnis. Dazu zählen für die Onlineshopper klare Preise (63 Prozent) und aussagekräftige Produktbeschreibungen (57 Prozent). 64 Prozent der Kundinnen und Kunden hätten gerne mehr personalisierte Angebote und Einkaufserlebnisse, die auf ihre individuellen Vorlieben zugeschnitten sind.

60 Prozent der Befragten möchten gezielte Angebote auf ihr Smartphone geschickt bekommen, wenn sie sich in der Nähe eines Ladens befinden. Für 37 Prozent der Kunden verbessert sich das Einkaufserlebnis, wenn ihnen nur Artikel angezeigt werden, die für sie persönlich interessant sind.

„Die meisten Händler bestätigen, dass Personalisierung und maßgeschneiderte Angebote im E-Commerce den Umsatz steigern – auch wenn KundInnen sich eher eine große Auswahl statt personalisierten Erlebnissen wünschen“, so Volker John, GTM Lead Adobe Commerce. Es sei entscheidend, dass Händler mithilfe von Daten einen echten Mehrwert für die Kundinnen und Kunden schaffen und nicht zu offensichtlich nur ihre eigenen Ziele verfolgten.

Online-„Schaufensterbummel“

Auch das Prinzip vom „Schaufensterbummel“ etabliert sich im Online-Handel immer stärker. 50 Prozent der Befragten geben an, Webseiten mehrmals zu besuchen, bevor sie sich tatsächlich zu einem Kauf entschließen. Händler sollten laut Studie deshalb künftig auf eine „Mikro-Experience“ setzen, um Verbraucherinnen und Verbraucher schneller zu einem Kauf zu veranlassen.

Einige Faktoren können den Studienergebnissen zufolge eine Kaufentscheidung begünstigen. Nützlich ist es beispielsweise, wenn Händler über aktuelle Angebote informieren (53 Prozent). Auch das Versenden von Benachrichtigen über den baldigen Ausverkauf eines Produkts scheint Kunden zum Kauf zu animieren (31 Prozent). Ebenfalls günstig auf die Kaufentscheidung wirkt es sich aus, wenn Shops Benachrichtigungen über ein Produkt versenden, das in den Warenkorb gelegt, aber bislang nicht gekauft wurde (27 Prozent).

So kommen Kunden wieder

Doch was veranlasst Kundinnen und Kunden dazu, einen Online-Shops mehrfach zu nutzen oder sogar zu Stammkunden zu werden? Für 50 Prozent der Befragten besonders wichtig, dass eine Webseite frei von Drittanbieter-Werbung ist und sie in einem übersichtlichen Verfahren zum Kaufabschluss führt (40 Prozent). Relevante Produktvorschläge und Personalisierung sind für 38 Prozent entscheidend. Dem können Händler mit automatisierten Produktempfehlungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz am effektivsten nachkommen.

Kunden kaufen wiederholt bei einem Händler ein, wenn dieser Kostenlose Rücksendungen anbietet (47 Prozent), die sofortige Verfügbarkeit des Wunschprodukts gewährleistet (43 Prozent) sowie die präferierte Zahlungsmethode anbietet (42 Prozent).

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