Wireless-LANs im Jahr 2008

WLAN-Rückblick 2008: IEEE 802.11n bestimmt alles

29. Dezember 2009, 6:00 Uhr | Werner Veith
Die Duke-University hat ein WLAN mit 2500 IEEE-802.11n-Access-Points aufgebaut.

Nahezu jeder Hersteller hat mit dem Jahr 2008 Lösungen für 802.11n im Programm. Mittlerweile haben sich Wireless-Controller als Standardarchitektur für drahtlose Infrastrukturen durchgesetzt, auch im mittleren Bereich.

Kostet 49 Euro und unterstützt WDS und Wi-Fi-Protected-Access: der EW-7416APn von Edimax.
Kostet 49 Euro und unterstützt WDS und Wi-Fi-Protected-Access: der EW-7416APn von Edimax.
Die Access-Points der Reihe »LG-310agn Wireless« von Lancom bieten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Die Access-Points der Reihe »LG-310agn Wireless« von Lancom bieten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Der »Siemens Hipath Wireless Controller C2400« kann bis zu 200 WLAN-Access-Points verwalten.
Der »Siemens Hipath Wireless Controller C2400« kann bis zu 200 WLAN-Access-Points verwalten.

In dem Stück »Warten auf Godot« von Samuel Beckett warten die Darsteller auf eine Person namens Godot, die sie nicht genau kennen. Bis zum Ende taucht Godot nicht auf.

Mit dem kommenden Wireless-LAN-Standard IEEE 802.11n ist es ähnlich. Mittlerweile ist die IEEE bei Draft 7.0 der Spezifikation angelangt. Aber 2008 kam der Standard nicht. Trotzdem haben die Hersteller munter ihre Pre-11n-Produkte veröffentlicht.

Glücklicherweise hat sich die Wi-Fi Alliance entschieden, den Draft 2.0 von 11n zu zertifizieren. Dadurch ist wenigstens eine gewisse Interoperabilität zwischen den Produkten unterschiedlicher Hersteller sichergestellt. Auch Network Computing hat sich in 2008 verschiedene 11n-Produkte angeschaut.

WLAN-Controller auf dem Vormarsch

Der zweite wichtige Punkt in 2008 waren Wireless-Controller-Architekturen. Sie gibt es auch mittlerweile auch für kleine und mittelständische Unternehmen.

Controller erleichtern es dem Anwender deutlich, Access-Points zentral zu kontrollieren. Sie sind wichtig für ein schnelles Roaming für Voice-over-Wireless. Nur ein Unternehmen hat sich diesem Trend widersetzt und eine reine WLAN-Management-Lösung herausgebracht.

Preise gehen weiter nach unten

Noch ist 802.11n-Hardware etwas teuer. Es ist aber zu erwarten, dass sich die Preise an die für die bisherigen APs für 11a/b/g angleichen. Dass es aber auch jetzt schon sehr günstig geht zeigt der 11n-Access-Point von Edimax.

Mit 11n verändert sich die Planung von Wireless-LANs. Das was vorher der Feind war, nämlich Reflexionen von Funkwellen, wird zum entscheidenden Faktor, um mit Mimo (Multiple-Input, Multiple-Output) eine höhere Performance zu erhalten.

Deshalb müssen sich auch die Planungstools wie »Ekahau Site Survey« anpassen.

Es klingt eigentlich trivial: 11n ist ein anderes Protokoll als 802.11a/b/g. Deshalb müssen auch die Paket-Analyzer ihre Funktionen auf 11n ausdehnen. Dies hat nun auch der »Observer« von Network Instruments getan.

Unis setzen auf IEEE 802.11n

Die ersten Geräte mit 11n waren Wireless-Router für den Consumer-Markt. Network Computing hat sich in einem Test einige angeschaut. Aber auch 11n-Access-Point kamen unter die Lupe.

Einen besonderen Leidensdruck haben Universitäten, die ihren Studenten und dem Lehrpersonal einen drahtlosen Netzzugang anbieten wollen.

Deshalb sind sie unter den ersten, die größere 11n-Installationen einrichten, obwohl der Standard noch nicht verabschiedet ist. So hat die Duke-University ein 11n-Netz mit 2500 Access-Points errichtet.

Mit 11n rücken auch Mesh-Lösungen wieder mehr in den Blickpunkt. Der drahtlose Backbone ist das Nadelöhr im Mesh. Mit 11n wird es hier etwas besser. So hat beispielsweis Ruckus Wireless eine Mesh-Lösung auf der Basis des kommenden Standards vorgestellt.

Mittlerweile haben sich Wireless-Controller etabliert. Network Computing hat sich in zwei Tests verschiedene Lösungen angeschaut. Die erste Untersuchung findet sich unter dieser Internet-Adresse, die zweite unter dieser URL.

Im Gegensatz zu vielen anderen hat sich Funkwerk gegen eine Controller-Lösung für eine Wireless-Management-Software entschieden. Der Hersteller führt gewichtige Gründe ins Feld (siehe unseren Beitrag).


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