Voice-over-WLAN ist größter Treiber für 11n

WLAN-Umfrage: Wachsende Bereitschaft 11n auch ohne Verabschiedung einzusetzen

30. Oktober 2008, 14:32 Uhr | Werner Veith
Umfrage von Webtorials: Gründe von Unternehmen für den Einsatz von 802.11n für Wireless-LAN

Nach einer Studie von Webtorials wollen 38 Prozent der befragten Unternehmen den Highspeed-WLAN-Standard 802.11n auch ohne Ratifizierung durch die IEEE einsetzen. Hautpmotivation für den Einsatz von 11n sind etwa Voice-over-WLAN und Collaboration-Tools wie für Video-Konferenzen.

Der kommende Wireless-LAN-Standard 802.11n ist schon längere Zeit in Verbreitung. Gerade Hersteller für Consumer-Produkte sind mit Pre-11n-Produkten vorgeprescht. Aber vergangenes Jahr haben mehr oder weniger alle namhaften Hersteller für WLAN-Infrastruktur Produkte für Pre-11n gebracht. Auch auf der Unternehmerseite bröckelt die Front derer, die auf eine Verabschiedung von 11n warten wollen. Immerhin 38 Prozent sagen in einer Umfrage von Webtorials, dass sie in einer Form 11n einsetzen wollen. Vor einem Jahr sind das noch 17 Prozent gewesen. Die Untersuchung erfolgte im Auftrag von Motorola, die durch den Kauf von Symbol selbst WLAN-Lösungen anbieten.

Bei den Gründen für den Einsatz von 11n liegt Voice-over-WLAN mit 50 Prozent vorne. Für 40 Prozent ist der mobile Einsatz von Tools für Collaboration wie Video-Konferenzen wichtig. Ebenfalls 40 Prozent wollen 11n nutzen, um die wachsende Datenmenge im Wireless-LAN besser zu bewältigen. Interessanterweise denken 35 Prozent der Interviewten auch an ein komplett drahtloses Netzwerk.

Bei einem genaueren Blick auf die 38 Prozent zeigt sich, dass lediglich 6 Prozent bereit sind 11n wegen der Bandbreite auch ohne eine Wi-Fi-Zertifizierung einzuführen. Ursprünglich hatte die Wi-Fi Alliance dies abgelehnt, musste aber zurückrudern und zertifiziert nun, ob WLAN-Geräte den Draft 2.0 von 802.11n einhalten. Für 10 Prozent ist eine Wi-Fi-Zertifizierung denn auch eine Voraussetzung für den Einsatz. Die restlichen 22 Prozent wollen sich zwar auf 11n einlassen, beschränken sich aber auf Pilotprojekte oder ausgewählte Bereiche im Unternehmen.

Es sind an erster Stelle mit 56 Prozent die erwarteten Kosten, die die befragten Unternehmen von einem Wechsel zu 11n abhalten. Diese setzen mit 91 Prozent 11g ein, mit 86 Prozent 11b und 64 Prozent 11a. Letzteres lag vor einem Jahr noch bei 48 Prozent. Neben den Kosten sehen 50 Prozent eine fehlende Verabschiedung von 11n als Hindernis für einen Wechsel.

Derzeit befindet sich die Draft-Version 7 von 11n in Bearbeitung. Wi-Fi Alliance zertifiziert Draft 2.0. Hersteller sagen zwar immer auf Rückfrage, dass ein Wechsel auf die finale Version per Software möglich ist. Eine definitive Garantie will aber niemand geben.


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