Die Software erscheint in den vier Versionen »Express«, »Standard«, »Enterprise« und »Platinum«, die sich primär bei den Funktionen unterscheiden. Ein Alleinstellungsmerkmal der Xen-Server-Familie gegenüber anderen etablierten Virtualisierungslösungen ist die Binärkompatibilität der Virtualisierungsschicht: Bei allen Versionen kommt der gleiche Type-I-Virtual-Machine-Monitor 1 (VMM) zum Einsatz. Somit kann bereits die kostenlose Einstiegsversion Express Aufschlüsse über das Performance-Verhalten geben. Auch der Upgrade-Pfad vereinfacht sich durch die gleiche Architektur: Um eine Express-Version auf die Enterprise-Ausgabe zu bringen, wird lediglich eine Lizenzdatei eingespielt. Es ist weder ein Reboot noch Konvertierung bestehender virtueller Maschinen erforderlich.
Die bisherigen Beschränkungen der Express-Version mit 4 Gigabit Hauptspeicher und 4 virtuellen Maschinen entfallen mit Version 5. Die Standard-Edition bringt zusätzlich Multi-Server-Management und VLAN-Support. Die Enterprise-Version ergänzt Hochverfügbarkeit, Ressourcen-Pooling, Live-Migration mit »XenMotion« und Quality-of-Service-Support. Die Platinum-Edition rundet die Familie nach oben mit Provisioning-Server (PVS) ab. Mit diesem lassen sich VM-Images (Virtual-Machine) zentral ablegen und bei Bedarf auch auf physischen Systemen bereitstellen. Diese Funktion bringt im Virtualisierungsalltag große Vorteile, wenn ein Applikationshersteller noch die Politik verfolgt, dass Applikationsfehler in einer VM auf reiner Physik nachgewiesen werden müssen.
Die Installation erfolgt von zwei CDs, wobei die zweite CD Debian-Gastsystemen vorbehalten ist. Die Prozedur lässt sich auch von ungeübten Administratoren innerhalb von zehn Minuten durchführen. Nach der Installation des Xen-Center-Clients steht dem Einrichten eines Gastsystems nichts mehr im Weg.
Für die Installation von Gastsystemen gibt es Vorlagen (Templates), die zum einen dem Benutzer bei den notwendigen Konfigurationsschritten assistieren. Zum anderen geben die Templates gastsystemspezifische Verbesserungen vor.
In einer Systemlandschaft mit mehr als einem Xen-Server kommen Ressourcen-Pools zum Einsatz. Speicher- und Netzwerkanbindung müssen nur für den ersten Xen-Server konfiguriert werden. Jeder weiterer Server, den der Administrator zum Pool hinzufügt, erbt die Einstellungen und kann sofort in Betrieb genommen werden.