Gastkommentar

All-Flash ist kein Allheilmittel

27. April 2018, 10:23 Uhr | Daniel Dubsky
Berthold Höflich, Sales Director Germany bei Infinidat
© Infinidat

Flash hat unbestreitbar Vorteile, doch warum sich auf eine Technologie beschränken, wo doch auch der Harddisk-Markt weiterhin Innovationen liefert, fragt Berthold Höflich, Sales Director Germany bei Infinidat.

Geht es um Storage, klingen Unternehmen sicherlich einige der Marketingparolen von AFA-Herstellern im Ohr, dass »ohne All-Flash künftig gar nichts mehr geht«. Dazu muss man sagen: Sicherlich, Flash bringt viele Vorteile, aber kostet auch ganz schön. Und welches Unternehmen kann sich das in Zeiten ohnehin knapper IT-Budgets heute wirklich leisten? Kann man Unternehmen heute wirklich empfehlen, alle ihre Investitionen in All-Flash-Arrays fließen zu lassen, in der Hoffnung, dass das die Herausforderungen in Sachen Datenverfügbarkeit und -sicherheit für die nächsten Jahre oder sogar Jahrzehnte lösen könnte? Die Wahrheit findet sich woanders, denn der Hard-Disk-Markt liefert weiterhin wichtige Innovationen: So werden magnetische Speichermedien immer dichter, günstiger, zuverlässiger und leistungsstärker. Selbst Storage-Provider haben HDDs nach wie vor im Einsatz – und vertrauen darauf.

Richtig eingesetzt, ist Flash durchaus sinnvoll, beispielweise im Cache-Layer. Als einzige und primäre Persistenzschicht für Workloads im Petabyte-Bereich ist die Technologie jedoch schlichtweg zu teuer. Die weitläufig angepriesene Datenreduktion durch Flash gibt es nicht umsonst und lässt sich im Vorfeld auch nicht klar festlegen. Oft benötigt man trotzdem viele CPU-Zyklen. Mittlerweile gibt es zudem einige gute Services, um Daten bereits im Ursprung zu komprimieren.

Wählte man eine rationale Betrachtungsweise, ergibt es keinen Sinn, ein Speichersystem, das Unternehmen für die Zukunft rüsten soll, nur auf ein bestimmtes Medium »einzuschwören«. Zumal Unternehmen in Zukunft sowohl Workloads von weniger als einem Terabyte aber auch Multi-Petabyte stemmen müssen. Das, was sie dafür wirklich brauchen, ist: Flexibilität. Unternehmen, die sich mit hohen Investition an All-Flash binden, haben genau diese nicht mehr. Solange das ökonomische Ungleichgewicht zwischen Flash und HDD besteht, ist All-Flash für mich lediglich eine mögliche Zukunft, die wohl noch weiter entfernt ist, als viele Hersteller das gerne hätten.


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