Cisco Live 2022, Las Vegas

Alles auf Cloud

21. Juni 2022, 7:00 Uhr | Wilhelm Greiner
© Cisco

Auf seiner Hausmesse Live in Las Vegas feuerte Cisco eine Salve von Cloud-, Netzwerk- und Security-Neuerungen ab. So sollen Catalyst-Switches künftig über die Cloud-basierte Meraki-Plattform verwaltbar sein. Auch sonst setzt der US-Konzern ganz auf die Migration in die Wolkenwelt – mit einer Ausnahme.

Nach zwei Jahren reiner Online-Events fand die Cisco Live wieder vor Ort in Las Vegas statt, auf großer Bühne und laut Cisco-Chef Chuck Robbins mit 16.000-köpfigem Publikum. Parallel konnte man die Veranstaltung weiterhin im – Wortspiel nicht beabsichtigt! – Live-Stream mitverfolgen. Praktisch alle Vortragenden der beiden Keynotes zeigten sich begeistert darüber, wieder vor echtem Publikum zu stehen – nachvollziehbar, zugleich aber auch ein bisschen verwunderlich für einen Anbieter, zu dessen Portfolio ja immerhin die Web-Conferencing-Lösungen der Marke Webex zählen. Zu Lockdown-Zeiten hatte man sich bei Cisco noch gerühmt, dank der hauseigenen Online-Technik den Arbeits-, Teamwork- und Konferenzalltag nahtlos weiterführen zu können. Nun aber musste die Webex-Truppe trotz aller Innovationen in diesem Marktsegment – Stichworte „Webex Hologram“ und „Metaverse“ – bei der Präsentation der News in die zweite Reihe zurücktreten: Online-Collaboration war erst in der Keynote des Folgetags ein Thema.

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Verkündete die Parole „Everything as a Service“: Cisco-CEO Chuck Robbins.
Verkündete die Parole „Everything as a Service“: Cisco-CEO Chuck Robbins.
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Im Schlaglicht der ersten Keynote stand die Cloud. „Diese Woche habe ich von vielen von euch gehört, dass wir uns mehr anstrengen müssen“, sagte Konzernlenker Robbins. Hier sei es Ciscos Ziel, alles „as a Service“ anzubieten. Den Anfang machte die Security: „Wir müssen das Ökosystem in seiner Gesamtheit schützen“, erklärte Jeetu Patel, der bei Cisco Security und Collaboration verantwortet. Dazu müsse man die Sicherheit wie auch das Netzwerk von der Infrastruktur abstrahieren.

Schon kurz zuvor, auf der RSA Conference, hatte der Konzern seine neue Architektur für einen – natürlich per Cloud bereitgestellten – integrierten Security- und Netzwerk-Service vorgestellt: Die Cisco Security Cloud soll vollumfänglichen Schutz für Unternehmen jeder Größe garantieren – und dies als offene Plattform, also ohne Anhängigkeit von einem einzelnen Anbieter. Die Security Cloud ist laut Patel Cloud-nativ, Multi-Cloud-fähig, global skalierbar, KI-gestützt, einfach zu bedienen, offen und erweiterbar. Neben der Prävention soll sie auch die Bedrohungserkennung und -abwehr umfassen.

„Wir müssen das Ökosystem in seiner Gesamtheit schützen“, so Jeetu Patel, EVP und GM Security und Collaboration bei Cisco.
„Wir müssen das Ökosystem in seiner Gesamtheit schützen“, so Jeetu Patel, EVP und GM Security und Collaboration bei Cisco.
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Als erster Baustein soll die SASE-Lösung (Secure Access Service Edge) Cisco Plus Secure Connect Now die verlässliche Anbindung von Anwendern, vernetzter Gerätschaft und Anwendungen kontextabhängig nach Zero-Trust-Prinzip ermöglichen. Die Security-Lösung auf Basis der Meraki-Plattform – Ciscos WLAN-Management-Lösung in der Cloud – erlaubt es laut Patel, neue Standorte und Nutzer leicht hinzuzufügen. Das gemeinsame Management von Netzwerk und Sicherheit erfolgt über einen einheitlichen Satz von Richtlinien. Verfahren wie WLAN-Fingerprinting und Anomalieerkennung sollen für den ununterbrochen vertrauenswürdigen Zugang zu Ressourcen sorgen.

Die Firewall-Verwaltung wiederum erfolge nun per Firewall Management Center ebenfalls Cloud-gestützt. Auf Endgeräte-Seite gibt es nun einen einheitlichen Client für AnyConnect, Umbrella und SecurePoint, viele weitere Lösungen werden folgen, versprach Patel.

Per Cloud verwaltete Cisco-Switches

Erläuterte die Neuerungen rund um das Cloud-gestützte Netzwerk-Management: Todd Nightingale, EVP und GM Enterprise Networking und Cloud bei Cisco.
Erläuterte die Neuerungen rund um das Cloud-gestützte Netzwerk-Management: Todd Nightingale, EVP und GM Enterprise Networking und Cloud bei Cisco.
© Cisco

Todd Nightingale, verantwortlich für das Enterprise-Networking- und Cloud-Business, präsentierte die Neuerungen rund um das Cloud-gestützte Netzwerk-Management. Ausgewählte Catalyst-Switches lassen sich nun über das Meraki Dashboard verwalten. Nightingale versprach ein Troubleshooting mit Point-and-Click-Störungsbehebung. Die Lösung erfordere keine neue Lizenz.

Nexus Cloud wiederum ist eine neue „Cloud-Management as a Service“-Plattform für Ciscos Nexus-Switches. Sie soll die Implementierung, Verwaltung und den Betrieb von Hybrid- und Multi-Cloud-Netzwerken bis hin zum Edge erleichtern. Als Teil der Intersight-Plattform biete sie Topologieansichten auf physischer und logischer Ebene für Konfiguration, Betrieb und Analyse inklusive automatisierter Störungsbehebung. Dies soll zum Beispiel Upgrades von Wochen auf Minuten verkürzen. Künftig werde die Lösung auch Empfehlungen zur Senkung des Strombedarfs geben.

Die ebenfalls neue Lösung ThousandEyes WAN Insights dient dabei dem vorausschauenden Management und der Optimierung der WAN-Performance. Dank ML-Algorithmen (Machine Learning) verbessere sich die Lösung kontinuierlich selbst. Ziel ist laut Nightingale die durchgängige Automation des Netzwerkbetriebs.

Liz Centoni, Chief Strategy Officer bei Cisco, stellte die AppDynamics Cloud vor.
Liz Centoni, Chief Strategy Officer bei Cisco, stellte die AppDynamics Cloud vor.
© Cisco

Chief Strategy Officer Liz Centoni stellte die AppDynamics Cloud vor: Die Cloud-native Observability-Plattform dient dem Monitoring und Betrieb moderner, also ebenfalls Cloud-nativer Anwendungen. Sie soll die Erkennung und Behebung von Performance-Problemen mittels intelligenter Prozesse beschleunigen. Als Beispiel nannte Centoni ein Hotel, das alle Bausteine des IT-gestützten Hotelbetriebs von der Room-Service-App bis zum digitalen Check-out mit der Lösung überwacht.


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