Cloud-Speicher vor dem Aus

Amazon stellt Drive ein

4. August 2022, 11:19 Uhr | Lars Bube
© vectorfusionart - AdobeStock

Die Kunden von Amazons Speicherdienst Drive müssen sich schon bald nach einer Alternative umsehen. Das Cloud-Angebot mit einem kostenlosen 5-GByte-Basispaket für die eigenen Kunden soll komplett abgeschafft werden.

Kurz nach der Erhöhung der Preise für sein Prime-Abonnement verärgert Amazon viele Kunden nun ein zweites Mal: Der Onlinegigant will seinen Cloud-Speicherdienst Drive, mit dem er schon 2005 als einer der ersten Anbieter gestartet war, zum Ende des nächsten Jahres abschalten. Den Nutzern bleiben somit noch knapp eineinhalb Jahre, um ihre auf den virtuellen Laufwerken bei Amazon abgelegten Dateien anderweitig sichern, wenn sie diese nicht verlieren wollen. Da die Nutzbarkeit des Drive-Dienstes sukzessive reduziert wird, empfiehlt es sich jedoch, einen entsprechenden Umzug möglichst bald zu planen und zu erledigen. Für größere Dateien oder Speichermengen empfiehlt Amazon dazu die für Windows und MacOS bereitstehende Desktop-Anwendung zu nutzen. Schon im Herbst des laufenden Jahres soll als erster Schritt die zugehörige App aus Googles Play Store und Apples App Store verschwinden. Ab Ende Januar 2023 sind dann auch keine Uploads zu Drive mehr möglich.

Amazon betont, dass der bislang komplementäre Dienst Photos erhalten bleibt. Der bisher mit Drive geteilte Speicherplatz, im kostenlosen Basispaket 5 GByte, geht dann komplett auf Amazon Photos über. Die im Drive gespeicherten Fotos und Videos der Kunden sollen automatisch umgezogen werden und können über die Photos-App eingesehen, verwaltet und geteilt werden. Amazon begründet die Einstellung von Drive offiziell damit, dass sich das Unternehmen künftig mehr auf Photos konzentrieren wolle. Offensichtlich erhofft sich der Etailer so bessere Chancen die beiden Platzhirsche Google Photos und Apple iCloud Photo Library anzugreifen, die allerdings aufgrund ihrer engen Verknüpfung mit den jeweiligen Smartphone-Betriebssystemen einen gewaltigen Vorteil auf ihrer Seite haben. Dafür opfert Amazon seinen Speicherdienst wohl nicht allzu ungerne, hatte dieser doch nur wenige zahlende Kunden angelockt.

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