CRN-Interview mit Hans Schramm von Dell EMC

»Backup ist eigentlich ein Muss für Systemhäuser und IT-Dienstleister«

23. März 2017, 7:53 Uhr | Daniel Dubsky
Hans Schramm, Senior Storage Product Manager bei Dell EMC Deutschland
© Dell

Virtualisierung und Software-definierte Infrastrukturen stellen komplett neue Anforderungen an Backup-Konzepte, wie Hans Schramm, Senior Storage Product Manager bei Dell EMC Deutschland, erklärt. Für Systemhäuser und IT-Dienstleister sei das eine Chance, das eigene Überleben zu sichern.

CRN: Herr Schramm, wie haben sich die Anforderungen an Backup-Konzepte durch Virtualisierung, Cloud und Mobilgeräte verändert?

Hans Schramm: Themen wie Virtualisierung, Software-defined Everything und hyperkonvergente Systeme stellen Backup-Konzepte heute vor neue Herausforderungen. Daten bekommen eine ganz andere Bedeutung: Gab es früher reine Anwenderdaten, so wird in virtuellen Umgebungen plötzlich alles zu Daten. Es muss nicht mehr ein einzelnes File wiederhergestellt werden, sondern im Falle von Downtimes ein kompletter virtueller Server. Auch Big Data-Umgebungen, Hadoop Distributed File Systems (HDFS), Container, DevOps und Micro-Services gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Auch haben die Replikation und das Disaster-Recovery-Konzept ein neues Gesicht bekommen, denn durch das Verlagern der Daten aus der Unternehmensumgebung hinaus müssen neue architektonische Lösungen gefunden werden, die das Service-Level für die transformierte IT aufrecht erhalten und das Unternehmen vor Datenverlusten schützen. Des Weiteren erfährt der Compliance-Schutz von Unternehmensdaten besondere Aufmerksamkeit, wenn über Public-Cloud-Strukturen in der IT gesprochen wird. Hier müssen Konzepte gefunden werden, die nicht gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen und sensible Unternehmens- und Mitarbeiterdaten vor Kompromittierung und Datenklau wirksam schützen.

CRN: Was bedeutet das für den Channel?

Schramm: Alle Systemhäuser und Partner müssen sich auf Veränderungen einstellen, das klassische Denken aufgeben und dazulernen, da in der nächsten Zeit die unterschiedlichsten Use Cases bei Kunden anzutreffen sind. Das stellt natürlich einen dramatischen Wandel in der Beratung dar und der typische Produktverkauf gerät dabei immer mehr ins Hintertreffen. Gegensteuern können sie durch den Aufbau neuer Services und regionaler Rechenzentren, um mit neuen Mehrwerten attraktiv für Endkunden zu bleiben.

CRN: Wie lassen sich wachsende Datenmengen und steigende Performance-Anforderungen unter einen Hut bekommen?

Schramm: Die Frage nach einer höheren Performance ist bei aktuellen IT-Technologien immer weniger präsent und stellt nur selten Probleme dar, etwa in wirklich sehr großen Enterprise-Umgebungen globaler Unternehmen. Das Datenwachstum hingegen ist nach wie vor der ungeschlagene Pain Point Nummer eins: Durch die Digitale Transformation ist die Situation prekärer als zuvor, weil Cloud-Strukturen, Data Lakes und Big Data, die Segregation von IT-Bereichen und das Entstehen neuer Silo-Strukturen immense Herausforderungen darstellen. Nur durch intelligente Architekturen und Umstrukturierungen, kombiniert mit modernen Technologien, ist noch ein High Level-Service sicherzustellen, denn kohärente Strukturen und deterministische Systeme lassen sich in Alt-Landschaften nicht mehr gewährleisten.


  1. »Backup ist eigentlich ein Muss für Systemhäuser und IT-Dienstleister«
  2. »Die Frage ist nicht, welches Medium genutzt wird, sondern wo die Daten liegen«

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