Milliarden Fördergelder auf Halde
Cancom und Cisco boostern den Digitalpakt Schule
Cancom stellt sich gemeinsam mit Cisco einer Herkulesarbeit. Gut, dass Cancom-Manager Georg Achterling ein dickes Fell hat, das jeder Sales-Direktor braucht, der an das Digitalisierungswunder in Deutschlands Schulen glaubt.
Den Refrain kennt man seit mehr als 40 Jahren und die Zeilen von Reinhard Mey haben nichts an Aktualität verloren: Einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars / Zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars / Dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt / Zum Behuf der Vorlage beim zuständ'gen Erteilungsamt.
Direktoren in der IT-Branche, die den Public Sektor betreuen, können ein Lied davon singen. Georg Achterling von Cancom zum Beispiel, der der BU Public Education beim Münchner Systemhaus vorsteht. Da platzt der Sales-Manager, und nicht nur er, vor Tatendrang angesichts eines mehr als sieben Milliarden Euro-Geldsegens für die Modernisierung von Deutschlands Schulen und steht doch vor einem tröpfelnden Wasserhahn.
Vor drei Jahren beschlossen Bund und Länder den Digitalpakt Schule, statteten den Fördertopf in mehreren Schritten auf mittlerweile über sieben Milliarden Euro aus. Aber erst 1,2 Milliarden Euro sind laut Bundesbildungsministerium abgeflossen, weitere 2,4 Milliarden sind zwar schon bewilligt, aber bei den Schulträgern noch nicht angekommen. 2024 endet die Laufzeit des Digitalpakts. Und wenn sich an den bislang hohen Hürden der Antragsformalitäten nichts ändert, und dafür spricht nichts, wird Achterling noch lange nach 2024 IT-Infrastruktur Bildungsträgern anpreisen können, wenn der Topf noch gut gefüllt ist und die Laufzeit verlängert werden muss.
Mit Tablets und Notebooks sind die Schulen in Deutschland mittlerweile gut ausgestattet. Es fehlen aber die Grundausstattungen für digitalen Unterricht: Schnelles Internet, leistungsfähige Campus-Netze, schlüsselfertige Plattformen für die Geräteverwaltung und den laufenden sicheren IT-Betrieb.
Als Systemhaus hat Cancom alles im Lösungsportfolio, was eine Schul-IT braucht: Endgeräte- und Netzwerksicherheit, Gerätebetreuung und -verwaltung (MDM) sowie ein performantes und kapazitives Netzwerk. Und das Systemhaus arbeitet nun noch enger mit Cisco als strategischen Partner zusammen. „In Kombination mit den führenden Technologien von Cisco erhalten Schulen so moderne und verlässliche Netzwerkumgebungen, in denen Endgeräte aller Art sicher und kontrolliert den Unterricht nachhaltig um eine digitale Dimension erweitern bei gleichzeitigem Datenschutz und Schutz vor Cyberangriffen“, entnimmt man den etwas sperrigen Satz aus der Pressemitteilung.
„Maßgeschneidert“ und „schlüsselfertig“
Seit 12 Jahren ist Georg Achterling bei Cancom, seit fast 25 Jahren hat das Systemhaus Projekterfahrung im Bildungswesen gesammelt. Das Vergabewesen ist seither nicht einfacher geworden, die Digitalisierung und die Abrechnungsmodelle für IT-Infrastruktur dagegen schon. Mit „Network as a Service“ oder „Security as a Service“ würden Bildungseinrichtungen „maßgeschneiderte Netzwerk- und IT-Security-Leistungen bequem und schlüsselfertig als Dienstleistung beziehen“. Mit „Rundum-sorglos-Paketen“ liefere Cancom Netzwerk-Komponenten des Weltmarktführers Cisco und sorge für zusätzliche Services wie Installation, Wartung, Instandhaltung und Betrieb. „Bildungseinrichtungen brauchen sich um nichts weiter zu kümmern“, sagt Achterling.
Und da die Digitalisierung von Schulen weder an solchen schlüsselfertigen Technologien noch am Geld scheitern sollte, muss man nur noch die Hürde Antragsunwesen nehmen. Auch hier kann und muss Achterlings Team helfen, allein schon deswegen, um Szenen der Verzweiflung zu verhindern, wie sie Liedermacher Mey im Schlussvers seiner Ballade vom Amt besingt: „Ach, wissen Sie, Sie rost‘ge Gabel Sie, nageln Sie sich Ihr Scheißformular gefälligst selbst vor‘s Knie“.
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