ILM-Studie Experton

Chance für pfiffige Integratoren

1. September 2006, 7:17 Uhr | Markus Reuter

Information Lifecycle Management (ILM) stellt die Anwender vor neue Herausforderungen. Im viel versprechenden Service-Segment zum Beispiel haben unabhängige Dienstleister ihre Potenziale noch nicht ausgeschöpft. Darin liegt eine Chance für Integratoren und VARs, die sich auf dieses Thema spezialisieren.

»Dienstleister im ILM-Umfeld sollten das Umsatzpotenzial im Mittelstand mit schlanken Konzepten ausschöpfen.« So heißt eine der Schlussfolgerungen der Experton Group aus einer kürzlich durchgeführten ILM-Studie bei deutschen Anwendern. Das gilt besonders für solche VARs und Integratoren, die sich im Storage- Markt bewegen.

Immerhin acht bis zehn Prozent des IT-Budgets wollen die befragten Anwender dem Thema Storage widmen. Das Marktvolumen des deutschen Storage-Marktes schätzt Experton für 2005 auf 5,320 Milliarden Euro, 2008 sollen es 6,512 Milliarden Euro sein. Das durchschnittliche jährliche Wachstum beträgt elf Prozent, wobei Software und Dienstleistungen mit 14 Prozent zulegen.

ILM-Spezialisten jagen also nach einer fetten Beute. Denn, so Experton, fünf bis zehn Prozent des deutschen Storage-Marktvolumens hat ILM-Relevanz. Es geht also immerhin pro Jahr um mindestens 530 (2006) bis 650 (2008) Millionen Euro.

Im viel versprechenden Service- Segment haben unabhängige Dienstleister ihre Potenziale noch nicht ausgeschöpft. »Heute ist dieser Markt von den Produktanbietern dominiert«, konstatiert Wolfram Funk, Senior Advisor bei Experton und Autor der Untersuchung. Das müsse aber keinesfalls so bleiben.

Die wichtigsten Ansatzpunkte für Serviceanbieter finden sich seiner Meinung nach derzeit bei den Themen Compliance, Langzeitarchivierung und dem Aufbau flexibler Speicherinfrastrukturen. Wie starr diese sind, belegt die Antwort auf die Frage, wie lange es dauere, Änderungen im Storage-Bedarf in die Infrastruktur zu implementieren. Nur 30 Prozent der Befragten können diese Aufgabe sofort lösen. Immerhin 14 Prozent brauchen dafür einen Monat und mehr – in der schnelllebigen Zeit des EBusiness eigentlich ein inakzeptabel langer Zeitraum. Zwischen einer Woche und einem Monat brauchten 34 Prozent der Befragten und in einer Woche kann sich immerhin ein knappes Viertel der Teilnehmer (22 Prozent) auf die veränderte Bedarfslage einstellen.

Eher schaurige Einsichten eröffnen auch die Antworten auf die Frage, ob es möglich sei, auf gerichtliches Verlangen eine komplette Korrespondenz zu einem Geschäftsvorgang vorzulegen. Immerhin acht Prozent der Befragten verneinten das und stehen damit schlimmstenfalls mit einem Bein im Gefängnis. 68 Prozent schaffen diese Aufgabe, aber mit erheblichem Aufwand, und nur ein Fünftel kann seine Korrespondenz ohne größere Schwierigkeiten rekonstruieren.


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