Firmensicherheit

Datenverluste kosten fast 900.000 Euro im Jahr

17. März 2020, 12:23 Uhr | Elke v. Rekowski
© James Thew - fotolia

Fast 40 Prozent mehr Daten als noch vor einem Jahr müssen Unternehmen heute verwalten. Aktuelle Datensicherheitslösungen können hier nicht mehr mithalten, fürchten IT-Entscheider. Die laut einer aktuellen Studie stark gestiegenen Kosten durch Datenverluste scheinen ihnen recht zu geben.

Die Dell-Studie zeigt ein großes Datenwachstum in den Unternehmen. So verwalteten sie im Jahr 2019 durchschnittlich 13,5 Petabyte an Daten – und damit fast 40 Prozent mehr als noch vor einem Jahr (9,7 Petabyte). Im Vergleich zu 2016 mit 1,45 Petabyte an Daten entspricht das sogar einem Wachstum von satten 831 Prozent. Der »Global Data Protection Index 2020 Snapshot« ist die vierte Auflage der Studie, mit der Dell Technologies den Reifegrad von Datensicherungsstrategien misst und bewertet, wie gut Unternehmen gegen Datenverlust geschützt sind. Befragt wurden weltweit 1.000 IT-Entscheider, unter anderem auch in Deutschland. 

Der Studie zufolge nehmen die Bedrohungen für die Firmendaten zu, beispielsweise durch eine steigende Anzahl von Störereignissen wie Cyberattacken und Systemausfällen. Waren im Jahr 2018 noch 76 Prozent der befragten Unternehmen von solchen Ereignissen betroffen, galt das im Jahr 2019 bereits für 82 Prozent. Besonders anfällig waren laut Studie Unternehmen, die Datensicherheitslösungen mehrerer Anbieter im Einsatz hatten. Sie waren etwa doppelt so oft von Vorfällen betroffen, die den Datenzugriff einschränken. Trotzdem verfolgen 80 Prozent der Befragten – und damit 20 Prozentpunkte mehr als noch 2016 – diesen Ansatz und nutzen Lösungen von zwei oder mehr Anbietern.

Hohe Kosten

Die geschätzten jährlichen Kosten für Ausfallzeiten in Unternehmen betrugen 2019 im Durchschnitt rund 719.000 Euro. Im Jahr 2018 lagen sie noch bei rund 467.000 Euro. Auch die geschätzten durchschnittlichen Kosten für Datenverluste gingen in die Höhe und betrugen 2019 rund 900.000 Euro. 2018 waren es noch etwa 883.000 Euro. Bei Unternehmen mit Lösungen von mehr als einem Anbieter verdoppelten sich die durch Ausfallzeiten verursachten Kosten laut Studie nahezu, die Kosten aufgrund von Datenverlusten verfünffachten sich demnach sogar beinahe.

Herausforderung durch neue Technologien

Fast alle befragten Unternehmen investieren laut Studie in neue Technologien. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Cloud-native Anwendungen (58 Prozent), Künstliche Intelligenz und Machine Learning (53 Prozent), SaaS-Anwendungen (51 Prozent), 5G- und Cloud-Edge-Infrastrukturen (49 Prozent) sowie Internet-of-Things- und Endpunkt-Lösungen (36 Prozent). Diese Technologien werden die Datensicherheit weiter verkomplizieren, glauben 71 der Befragten. 61 Prozent sind sogar Ansicht, dass neue Technologien ein echtes Risiko für die Datensicherheit bedeuten. Über die Hälfte der Unternehmen, die solche Technologien einsetzen, tun sich schwer damit, adäquate Sicherheitslösungen dafür zu finden.

Das befeuert offenbar auch Bedenken in Bezug auf die Zukunft: 81 Prozent der befragten Unternehmen befürchten, dass sich mit ihren vorhandenen Lösungen nicht alle Anforderungen erfüllen lassen. Zweifel hegen sie vor allem an der vollständigen Wiederherstellung von Daten nach einem Cyberangriff (69 Prozent) oder einem Datenverlustvorfall (64 Prozent). 62 Prozent zweifeln daran, dass sie die gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz einhalten können. 

Datensicherheit und Cloud 

Bei der Einführung neuer Geschäftsanwendungen geben immer mehr Unternehmen Cloud-Ansätzen den Vorzug. So nutzen 43 Prozent öffentliche Clouds als Bereitstellungsumgebung, 42 Prozent hybride Clouds und 39 Prozent private Clouds. Von einer öffentlichen Cloud erhoffen sich die Firmen laut Studie bessere Performance (61 Prozent), erhöhte Sicherheit (59 Prozent) und einen zuverlässigeren Datenschutz (56 Prozent). 

Von ihren Datensicherheits-Anbietern erwarten die befragten Unternehmen, dass sie effektive Lösungen für diese Umgebungen bereitstellen. Für 85 Prozent ist es von großer Bedeutung wichtig, dass Anbieter mit ihren Lösungen Cloud-native Anwendungen schützen können. Wichtig sind den Unternehmen der Studie zufolge zudem Cloud-basierte Backups, da immer mehr Daten durch Edge-Umgebungen fließen. 62 Prozent der Firmen sehen Private Clouds und 49 Prozent Public Clouds als einen Ansatz Daten zu verwalten und zu schützen, die an Edge-Standorten entstehen.

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