Lohnendes Hardware-Geschäft

Der deutsche NAS-Markt trotzt Corona

13. August 2020, 16:39 Uhr | Daniel Dubsky
© Bacho Foto / Fotolia

NAS werden nicht mehr nur als Speicher- und Backup-Lösung eingesetzt, sondern können mit ihrem riesigen Funktionsumfang helfen, IT-Landschaften zu konsolidieren, oder dienen als Basis für eine Komplettlösung. Ein attraktives Geschäft für den Fachhandel, das auch in der Corona-Krise Bestand hat.

In vielen Unternehmen und Haushalten wachsen die Datenmengen und damit der Speicherplatzbedarf. Einiges landet in der Cloud, doch sowohl Business-Anwender als auch Privatnutzer legen weiterhin oft Wert auf eine lokale Datenhaltung. Die Gründe dafür sind höchst unterschiedlich und reichen von langsamen Internetverbindungen über Kostenabwägungen bis zum Wunsch beziehungsweise der Compliance-Anforderung, Daten lokal unter Kontrolle zu haben. Als Speicher vor Ort kommen dann meist NAS-Systeme zum Einsatz. Diese haben sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt, was Ausstattungsmerkmale, Funktionen und Bedienbarkeit angeht. Der Markt wächst konstant und wird das nach Einschätzung von Marktforschern auch weiterhin tun. Bei Marketsandmarktes etwa rechnet man zwischen 2020 und 2025 mit einem jährlichen Plus von 15,7 Prozent auf 48 Milliarden Dollar weltweit.

Corona-Auswirkungen

Die Prognosen stammen allerdings noch aus der Zeit vor Corona. Mittlerweile stecken viele Unternehmen in der Krise und überdenken ihre IT-Budgets. Auch wo diese nicht zusammengestrichen werden, wird häufig an anderer Stelle investiert, als das noch zu Jahresbeginn geplant war. Etwa weil zusätzliche Remote-Arbeitsplätze eingerichtet werden müssen oder durch Heimarbeit und die verstärkte Nutzung von Cloud-Diensten neue Sicherheitsanforderungen aufgetaucht sind. Das schlägt auch auf die NAS-Absätze durch. Den Marktforschern von Context zufolge schrumpfte die Zahl der in Europa über die Distribution verkauften NAS-Systeme in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 12 Prozent. Allerdings gibt es regionale Unterschiede: Während der Markt in den meisten Ländern, vor allem den südeuropäischen, massiv einbrach, stand in Deutschland ein deutliches Plus zu Buche.

»Meiner Meinung nach ist der wichtigste Grund für die starke NAS-Performance in Deutschland, dass sich Cloud-Speicher noch nicht so wie in anderen europäischen Ländern durchgesetzt haben«, so Joe Turner von Context gegenüber CRN. Das liege vor allem an der Sorge um Datenschutz und Datensicherheit, die sowohl deutsche Unternehmen als auch Verbraucher in Bezug auf Cloud-Speicher umtreibe und die zu einer starken Präferenz für die Aufbewahrung von Daten vor Ort führe.

2-Bay-NAS dominieren

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr in Deutschland über die Distribution 115.000 NAS abgesetzt – 9,5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2019. Dabei zeigte sich, dass die Zahlen nach einem Einbruch im März von April bis Juni wieder deutlich anzogen. Top-Seller sind weiterhin 2-Bay-Modelle, die Context zufolge 60 Prozent der abgesetzten Geräte ausmachen, gefolgt von 4-Bay-Modellen mit einem Marktanteil von 21 Prozent. Beide Kategorien verzeichnen weiter Zuwächse, doch am stärksten steigen die Verkaufszahlen von 6-Bay-NAS. Sie legten um zwei Drittel zu, was für nunmehr 2,2 Prozent Marktanteil reicht.

Mit sechs Laufwerksschächten werden Unternehmen flexibler und können mehr RAID-Optionen nutzen, erklärt Dennis Schellhase, Head of DACH Market bei Synology. So lassen sich etwa zwei RAID-5-Verbünde einrichten oder, »noch besser«, ein RAID 5 oder 6 in Kombination mit einem RAID 1, in dem zwei SSDs stecken. So könne die Performance des Systems verbessert werden, ohne den PCIe-Slot zu belegen, der dann für eine weitere Netzwerkkarte bereitstehe.

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