Steigende Flash-Preise erwartet

Die Flash-Krise kehrt zurück

12. Dezember 2019, 11:57 Uhr | Lars Bube
© Daniel Krasoń - AdobeStock

Analysten rechnen für das kommende Jahr mit einer stark wachsenden Nachfrage nach Flash-Speicherchips, in deren Folge sich auch die Preise wieder erhöhen dürften.

Der Speichermarkt bleibt aller Voraussicht nach auch in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren weiterhin höchst volatil. Auch wenn viele Marktteilnehmer die Flash-Krise für überwunden halten, gehen die meisten Analysten davon aus, dass die in diesem Jahr eingetretene Beruhigung des Marktes nicht von Dauer sein wird. Ganz im Gegenteil: Ihrer Ansicht nach wird das Auf- und Ab bei Nachfrage und Verfügbarkeiten sowie Preisen schon im nächsten Jahr wieder zu erheblichen Problemen führen. Konkret erwarten Marktforscher wie etwa IC Insights im Laufe des nächsten Jahres eine neuerliche Verknappung bei Flash-Speicherchips, durch die es zu einem deutlichen Preisanstieg von rund 30 Prozent kommen wird. Damit wäre die Verbilligung aus 2019 wieder weitgehend aufgefressen und die Preise zurück auf dem Niveau aus den Krisenzeiten.

Auch die Ursachen für diese Rückkehr der Probleme sind wieder ganz ähnliche wie in der Zeit zwischen 2016 und 2017. Damals traf eine stark steigende Nachfrage auf zu geringe Produktionskapazitäten, was unter anderem der unerwartet schwierigen Umstellung auf 3D-NAND-Chips geschuldet war. Erst nach dem gelungenen Technologiewechsel und dem Neubau von Produktionsanlagen konnte die Nachfrage wieder voll erfüllt werden und die Preise sanken gegenüber dem Höchststand um bis zu 50 Prozent. Jetzt steht allerdings schon die nächste enorme Nachfragesteigerung ins Haus, die im Wesentlichen vom stark wachsenden Flash-Bedarf in Bereichen wie Mobilfunk, Infrastruktur- und Automobiltechnologie, Industrie und Maschinenbau sowie dem wachsenden Cloud-Bedarf im Datacenter-Bereich getrieben wird.

Dazu kommt noch die wachsende Bedeutung langlebigerer und schnellerer Speicherchips, insbesondere der nichtflüchtigen NVMe-Module, die teils eine erneute Anpassung der Produktion auf Technologien wie 3D XPoint erfordert. Die Kombination dieser Faktoren sorgt dafür, dass schon bald damit zu rechnen ist, dass die Nachfrage die Produktion wieder übersteigen wird. Das zu erwartende Ergebnis ist bekannt: Nachschubprobleme und Preissprünge.


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