Backup

Die Vorteile zweier Welten: Cloud-Tiering und Objektspeicher

7. Juni 2021, 10:29 Uhr | Autor: Andreas Schmiedler / Redaktion: Sabine Narloch
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Beim Backup in der Cloud kommt es darauf an, verschiedene Aspekte abzuwägen. Von den Kosten über die Performance bis zur Sicherheit. Eine Balance lässt sich durch die Kombination aus Cloud-Tiering und Objektspeicher erreichen.

Die hybride IT-Umgebung mit einer Kombination aus klassischem Rechenzentrum, Private Cloud und Public Cloud ist in Organisationen oft schon Realität. Noch wird allerdings gezögert, wenn es darum geht, auch die Datensicherung, zumindest teilweise, in die Cloud zu verlagern. Und in der Tat kann das Backup in der Cloud Vorteile bieten, ist aber andererseits keine triviale Angelegenheit, zumal Kosten und Performance ins Gleichgewicht zu bringen sind. Eine Kombination aus Cloud-Tiering und Objektspeicher kann dabei ein gang-barer Weg für Organisationen sein, dieses Gleichgewicht zu erreichen.

Objektspeicher, Cloud-Tier und das Thema Kosten

Mit dem starken Wachstum von Daten sowie der neuen Art von Daten ist eine Objektspeicherung auch für Sicherungsdaten eine gute Option. Der Objektspeicher eignet sich gut für solche Daten, da er skalierbar und kosteneffizient ist. Zudem ist er nicht an eine bestimmte Größe oder ein bestimmtes Format gebunden.  Zusammen mit Cloud-Tiering bietet ein Objektspeicher in der Cloud eine praktikable Plattform für das Backup (siehe Tabelle). Das Speichern und Pflegen von Daten in der Cloud geht mit einer monatlichen Betriebsausgabe einher, die relativ einfach zu kontrollieren ist. Die Betriebsausgaben bei Nutzung der Cloud geben Organisationen zudem die Flexibilität, ihre Kosten entsprechend der erforderlichen Speicherkapazität anzupassen. Bei der Datenspeicherung auf Magnetband hingegen ist die Infrastruktur für die lokale oder externe Datenspeicherung mit Investitionsausgaben und langfristigen Kauf- und Besitzverpflichtungen verbunden. Sollten Organisationen also ihr ganzes Backup in die Cloud auslagern? So einfach ist es nicht.

Zunächst einmal dürfen die Übertragungskosten nicht außer Acht gelassen werden. Auch wenn es im Vergleich weniger Geld pro Gigabyte kostet, Daten in der Cloud zu speichern, kostet es hingegen mehr pro Gigabyte, Daten anzufordern (das heißt zu lesen, zu überarbeiten, zu verzeichnen, zu kopieren usw.). Daher ergibt es wenig Sinn, die aktuelle Sicherung als Objekt in der Cloud zu speichern – denn es ist wahrscheinlich, dass jemand genau diese Daten abrufen möchte. Die Kosten für das erneute Abrufen der Daten wird alle möglichen Ersparnisse wieder zunichtemachen.

Zudem ist die Abrufzeit zu bedenken. Ein wichtiger Faktor bei der Nutzung eines Cloudspeichers zur Datensicherung ist die Erwartung an die Wiederanlaufzeit (Recovery Time Objective, RTO). Wie in der Tabelle dargestellt, können die Abrufzeiten von der Hierarchieebene abhängen. Die Speicherebene „Cloud – Archiv und Deep Archive“ bezieht sich auf Daten, die faktisch offline sind und nur mit erheblicher Verzögerung (Time to First Byte oder TtFB) wieder zugänglich zu machen sind. Während die Kosten je nach Ebene variieren, bleiben die Daten über Stunden oder Tage nach der ursprünglichen Abrufanforderung offline. Dies kann mit den Erwartungen an die RTO in Widerspruch stehen. Ein von Organisationen mitunter übersehener Faktor ist der Anstieg der Netzwerkkosten beim Verschieben der Sicherungsdaten in die Cloud und zurück. Zum Aufrechterhalten einer WAN-Verbindung zur Cloud und zur häufigen Nutzung für das Cloud-Tiering ist generell zusätzliche Bandbreite erforderlich. Die hier entstehenden Kosten sind nicht in den Datentransfergebühren der Cloudanbieter enthalten.

Ziel muss es also sein, das Beste beider Welten zu erhalten: den geringen Aufwand und die Erschwinglichkeit des Betriebskostenmodells mit der kurzen TtFB des Investitionsausgabenmodells. Die Tabelle gibt einen Anhaltspunkt, wie Daten auf die Hierarchieebenen zu verteilen sind, um dieses Ziel zu erreichen:

  • Speicherung von Sicherungsdaten der letzten 30 Tage lokal, da die „heißesten“, dringlichsten und wahrscheinlichsten Datenwiederherstellungen in diesen Zeitraum fallen.
  • Daten, die für 90 Tage gespeichert werden, werden in einen Remote-Speicher kopiert. Sie sind so zwar schnell abrufbar, aber die Wiederherstellung erfolgt etwas langsamer als vom Storage vor Ort.
  • Daten, die einige Jahre für mögliche Audits gespeichert werden müssen, können als „heiße“ oder „kalte“ Objekte in der Cloud gespeichert werden.
  • Daten, die üblicherweise aus regulatorischen Gründen länger gespeichert werden müssen, landen im Archiv oder Deep Archive.

 

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