NAS-Reseller aus Bayern

Easy-Tecs zieht es in die USA

13. Dezember 2022, 8:32 Uhr | Martin Fryba
Christoph Hofer vom Storage-Spezialisten Easy-Tecs zieht es in die USA.
© Easy-Tecs

Ganz schön mutig, wie Christoph Hofer vom Storage-Spezialisten Easy-Tecs den US-Markt erschließen will. Die Bayern wollen zuerst von Texas aus nicht nur NAS-Systeme verkaufen, sondern auch Service „Made in Germany“ exportieren.

Storage-Systeme von zehn NAS-Herstellern, dazu Festplatten und weiteres Zubehör sowie Switche von Lancom und Einrichtungsservices: Darauf hat die Stadt Tyler im US-Bundesstaat Texas mit ihren rund 230.000 Einwohnern in der Metropolregion geradezu gewartet. Das sieht jedenfalls Christoph Hofer so und schlägt dort das Headquarter seiner US-Gesellschaft auf. „Wir haben zuvor genau analysiert, welche Stadt unseren Anforderungen entspricht“. Einwohnerzahl, Distanz zur nächsten Großstadt und Uni-Nähe hätten eine „entscheidende Rolle“ gespielt. Die Bayern eröffnen in Tyler ein Büro mit 200 m2 Lagerfläche. Und Hofer hat einen konkreten Business-Plan, der auf Wachstum setzt: innerhalb von zwei Jahren will Easy-Tecs North America auf zehn Mitarbeiter aufstocken, zehn Millionen Euro Umsatz erzielen, der dann bis 2027 auf 40 Millionen Euro steigen soll.

Die Vorhut bildet ein langjähriger Mitarbeiter. Er soll sich um Organisatorisches, neue Kontakte sowie um Recruiting kümmern. Er soll Tyler zur Keimzelle der Expansion nicht nur in andere US-Bundesländer machen, sondern von dort aus auch Kanada erobern. „In den USA und Kanada sehen wir einen heterogenen Markt mit großem Potenzial. Wir möchten Best-Practice-Lösungen aus Europa an Kunden vermitteln“, erläutert Hofer. Exportschlager soll eine „deutsche Kundenorientiertheit“ werden, mit der der 33-jährige Geschäftsführer der Easy-Tecs US-Endverbraucher, amerikanische Unternehmen und später auch Behörden beglücken will.

Über den Webshop und Marktplätze wie Walmart oder Bestbuy soll der Vertrieb von private Cloud-Lösungen zunächst für Verbraucher starten. „Unsere Server-Lösungen eignen sich für alle, die digitale Sammlungen besitzen und diese sicher aufbewahren wollen“, so Hofer. „Easy-Tecs bietet passende Hardware, um eine eigene sichere, digitale Datensammlung anzulegen“.

Mutig ist Hofer auch deswegen, weil er für Easy-Tecs in den USA eine Lücke in der Marktabdeckung sieht. Die meisten dort ansässigen Anbieter würden eine Größe von zehn Mitarbeitern nicht überschreiten. Eine Marktkonzentration auf wenige große Player wie in Europa entstehe laut Hofer gar nicht erst. „Unser Tochterunternehmen beginnt mit einem strukturellen und finanziellen Vorsprung“, sagt er.

Von einem Plan B, sollte der Erfolg auf sich warten lassen, ist offiziell freilich keine Rede. Start-up-Optimismus ist angesagt. Doch dass Stolpersteine bei jeder Gründung fast unausweichlich sind, kennt der noch junge Storage-Experte Hofer - und zwar aus der Historie der Unternehmensgründung von Easy-Tecs 2003 mit einigen Geschäftsführerwechseln.


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