Storage-Systeme

EMC kombiniert Festplatten mit Flash-Speicher

15. Januar 2008, 13:11 Uhr | Bernd Reder
Bald auch mit Solid-State-Disk:die Storage-Systeme der SerieSymmetrix DMX-4 von EMC.

Mit einem Flash-Speicher, sprich Solid-State-Disk (SSD), wartet die jüngste Ausgabe des High-End-Storage-Systems Symmetrix DMX-4 von EMC auf.

Die SSDs in den EMC-Systemen stammen von STEC.
Die SSDs in den EMC-Systemen stammen von STEC.

Als erster Hersteller rüstet EMC einige seiner Storage-Systeme mit Solid-State-Disks (SSDs) aus. Die Flash-Speicher sind derzeit noch dem Flaggschiff vorbehalten, also der Reihe Symmetrix DMX-4.

Noch in diesem Jahr sollen die DMX-4-Systeme mit SSDs von 73 GByte oder 146 GByte Kapazität erhältlich sein.

Nach Angaben von EMC wird dieser Speichertyp Applikationen zunächst vorbehalten sein, die auf der einen Seite hohe Lese-/Schreibgeschwindigkeiten erfordern, und auf der anderen Seite ein hohes Maß an Zuverlässigkeit seitens des Storage-Systems voraussetzen.

Dazu gehören elektronische Handelsplattformen, Echtzeit-Transaktionssysteme oder Applikationen aus dem Bereich Datenmodellierung.

Die Solid-State-Laufwerke stammen übrigens von der kalifornischen Firma STEC. Deren Flash-Festplatten der Reihe »Zeus IOPS«, die der Hersteller speziell für Storage-Systeme entwickelt hat, haben eine Kapazität zwischen 18 und 256 GByte. Ein Modell mit 512 GByte soll in Kürze folgen.

Herkömmliche Festplatte bis 1 TByte unterstützt

Die Symmetrix-DMX-4-Systeme lassen sich natürlich daneben weiterhin mit »normalen« Festplatten bestücken. Neu ist der Support für SATA-II-Disks mit einer Kapazität von 1 TByte. Anwender haben somit die Möglichkeit, in einem DMX-4 drei Arten von Massenspeichern einzusetzen: SATA- und Fibre-Channel-Platten sowie SSDs.

Eine weitere Neuerung beim DMX-4-Linie ist, dass nun auch Thin-Provisioning unterstützt ist. EMCs Konkurrent Hitachi Data Systems (HDS) bietet diese Technik bereits seit dem vergangenen Jahr an.

Thin-Provisioning ermöglicht mithilfe virtueller Festplatten eine bessere Ausnutzung von Speicherkapazitäten: Servern oder Anwendungen wird gewissermaßen vorgegaukelt, ihnen stünden 750 GByte Plattenplatz zur Verfügung.

De facto werden jedoch nur 500 GByte zugeteilt, weil in der Praxis meistens nicht der gesamte Speicherplatz benötigt wird. Sollte der Speicherbedarf die500-GByte-Grenze übersteigen, teilt das Storage-System Ressourcen aus einem flexiblen Speicher-Pool zu.

Auf diese Weise wird vermieden, dass nicht oder selten genutzte Storage-Kapazitäten aufgebaut werden, die unnötig Geld kosten.

Erweiterte Funktionen für Replikation und Sicherheit

Bislang bot EMC Thin-Provisioning nur auf den Systemen der »Celerra«-Linie an. Ende des Quartals kommen auch Nutzer von Symmetrix-Geräten in den Genuss dieser Technik.

Weitere Neuerungen bei den Symmetrix-DMX-4-Maschinen: Mittels »Cascaded SRDF« (Symmetrix Remote Data Facility) ist das Replizieren von Daten an zwei entfernten Standorten möglich, über IP-Netze oder ein Storage-Area-Network (SAN).

Zudem wurden Mainframe-Anwendungen integriert, speziell »Hyper PAV« der z-Series-Rechner von IBM. Die Symmetrix-Systeme unterstützen außerdem IBMs Replizierungsfunktion »Native Flash«.

Auch in puncto Sicherheit hat EMC die Geräte verbessert. Die Mitglieder der DMX-3 und DMX-4-Familie bieten nun Support für IPv6 und das Protokoll IPSec. Allerdings erfolgte das wohl auf sanften Druck der US-Regierung. Sie verlangt seit diesem Jahr von Systemlieferanten, dass deren Geräte beide Techniken unterstützen.


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