Fusion im Storage-Markt

EMC übernimmt Iomega

9. April 2008, 12:11 Uhr | Bernd Reder

Entsprechende Gerüchte kursierten in der Branche bereits seit einigen Wochen. Sie haben sich nun bestätigt: EMC kauft Iomega. Damit werden die Karten im Bereich Storage-Systeme für kleine Firmen und Privatanwender neu gemischt.

Wird angeblich EMCs Bereich Storage-Systemefür Consumer leiten: Jonathan Huberman, CEOvon Iomega.
Wird angeblich EMCs Bereich Storage-Systemefür Consumer leiten: Jonathan Huberman, CEOvon Iomega.

An die 213 Millionen Dollar gibt EMC für Iomega aus. In der zweiten Jahreshälfte soll der Kauf über die Bühne sein.

»Iomega wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, unsere Aktivitäten in den schnell wachsenden Marktsegmenten Small-Business und Consumer auszuweiten«, sagte Joe Tucci, Chairman, Präsident und CEO von EMC.

Nach Angaben des Herstellers stammen 70 Prozent aller Daten, die weltweit auf Speichersystemen lagern, von Privatleuten. Kein Wunder, dass sich EMC in diesem Markt besser positionieren möchte.

Für EMC ist Iomega keine unbekannte Größe. Beide Firmen arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen. So bietet Iomega ein Paket an, das aus einem NAS-Speichersystem (Network-Attached Storage) aus eigener Herstellung und der Software »Lifeline« von EMC besteht. Außerdem vermarktet Iomega EMCs Backup-Software »Retrospect«.

Schicksal von Iomegas Service-Sparte unklar

EMC hat vor, die Produktlinien von Iomega zusammen mit Lifeline und Retrospect in einem Unternehmensbereich zusammenzufassen. Er soll unter der Leitung von Jonathan Huberman stehen, bislang Chief Executive Officer von Iomega.

Unklar ist dagegen, was aus Iomegas Dienstleistungsbereich werden wird. Das Unternehmen bietet unter anderem mit »iStorage« einen Online-Speicherdienst an. EMC hat durch den Kauf von Mozy einen vergleichbaren Service im Portfolio. Man prüfe, ob sich beide Dienste zusammenlegen lassen, so EMC.

Auch wie es mit dem gemanagten IT-Sicherheitsdienst »Office Screen« sowie »Data Recovery« weiter geht, einem Angebot für das Sichern und Wiederherstellen von Daten, ist ungewiss. Als Muttergesellschaft von RSA hat EMC bereits einen etablierten Anbieter von Sicherheitsprodukten und entsprechenden Diensten unter seinen Fittichen.

Möglicherweise wird EMC daher Office Screen weiterverkaufen oder die Kunden an RSA weiterreichen.


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