Cisco Brand Protection

Fälschern auf der Spur

24. Juli 2020, 12:30 Uhr | Natalie Lauer
© Cisco

Gefälschte Geräte sind nicht nur eine Gefahr für die Reputation eines Unternehmens, sondern können verheerende Schäden anrichten. Deshalb hat Cisco die Abteilung Brand Protection ins Leben gerufen. Sie fahndet nach der heißen Ware und macht Plagiaten, Fälschungen sowie Parallelimporten den Garaus.

Erst kürzlich haben Hardwaresicherheitsexperten des Cybersecurity-Anbieters F-Secure zwei gefälschte Versionen von Cisco-Netzwerkswitches genauer unter die Lupe genommen. Dabei kamen sie zu nachfolgendem Schluss:  Die gefälschten Geräte wurden offenbar gezielt so konzipiert, dass sie die üblichen Authentifizierungsverfahren von Systemkomponenten umschiffen. Sie sind ein gefundenes Fressen für Hacker und stellen eine Gefahr für den gesamten Datenverkehr und die Netzwerksicherheit dar. Vor allem im KRITIS-Umfeld wie beispielsweise in einem Krankenhaus oder bei einer Airline kann dies zu einem Problem werden, das Menschenleben kostet.

Aktuell kursieren 211 verschiedene gefälschte oder modifizierte Cisco-Produkte auf dem Markt. Die Nase vorne haben dabei Switche und SEP-Module. Die heiße Ware stammt ausschließlich aus China.
 

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Cisco Carsten Zöllmann Brand Protection
Carsten Zöllmann, Investigator Brand Protection bei Cisco Deutschland
© Cisco

Ermittler im Einsatz
Im Jahr 2005 hat Cisco die Brand Protection ins Leben gerufen, die Fälschungen, Plagiaten und Parallelimporten (Ware, die nicht für den europäischen Wirtschaftsraum bestimmt ist, aber dennoch dort verkauft wird) den Garaus machen soll. Weltweit sind sechs Ermittler für die Einheit aktiv. In der DACH-Region und in Ost-Europa sorgt Carsten Zöllmann, Investigator Brand Protection bei Cisco Deutschland, für »Recht und Ordnung«. Er ist seit 2005 dabei und quasi Mann der ersten Stunde. Mit Brand Protection möchte der Telekommunikationsriese seine Reputation schützen und sicherstellen,  dass der Endkunde tatsächlich echte Cisco-Produkte bekommt – inklusive gültiger Lizenzen, Gewährleistung und Support, so Zöllmann.

Dabei setzt das internationale Ermittlerteam auf eine Vier-Säulen-Strategie: 1. Channel Governance, 2. Education und Awareness, 3. Monitoring und 4. Zusammenarbeit mit dem Vertrieb.

Mithilfe von Partner-Audits stellen die Ermittler sicher, dass Partner die Compliance-Richtlinien einhalten. Zöllmann und seine Kollegen suchen außerdem den Kontakt zu Endkunden und sensiblisieren diese für das Thema Markenrechtsverletzungen und die damit einhergehenden Nachteile für Nutzer. Insbesondere bei Unternehmen, die mit einem kleineren Budget auskommen müssen, sei die Versuchung groß, aus wirtschaftlichen Gründen auf Dumping-Angebote zurückzugreifen, hinter denen in der Regel Fälschungen stecken. Aufklärungsarbeit müsse also vor allem bei derlei Firmen geleistet werden. Gleiches gelte für öffentliche Behörden, die bei Ausschreibungen in der Regel dem günstigsten Anbieter den Zuschlag geben müssen. »Sofern die Ausschreibungen bestimmte Passi enthalten, laufen Behörden keine Gefahr, auf Anbieter mit kompromitierter Ware hereinzufallen. Welche das sind, erklären wir ihnen«, sagt Zöllmann.

Die laufende Überwachung von Online-Händlern, die als Cisco-Produkte ausgezeichnete Waren anbieten, gehört ebenfalls zum täglichen Brot der Ermittler der Cisco Brand Protection. Im Verdachtsfall werden dann Testkäufe durchgeführt. Handelt es sich um Ware, die das Markenrecht verletzt, führt kein Weg an einer Anzeige vorbei.

Daneben arbeitet die Abteilung auch intensiv mit Behörden, Regierungsstellen und dem Zoll zusammen, der bei verdächtiger Ware Grenzbeschlagnahmungen für das Unternehmen durchführt. Dann hat Cisco zehn Tage Zeit, um die Geräte auf Echtheit zu prüfen. Handelt es sich um Plagiate oder Parallelimporte, wird die Ware schließlich durch den Zoll vernichtet. Alleine im Jahr 2019 hat der Zoll Plagiate, Fälschungen und Parrallelimporte im Wert von über einer über einer Million Euro beschlagnahmt.

Von großer Bedeutung ist auch die Zusammenarbeit mit dem Vertriebsteam, das stets dazu angehalten wird, Aufklärungsarbeit in Sachen Fälschungen & Co bei den Kunden zu leisten.

Expertensache
Während einige Fälschungen beim bloßen Anfassen nahezu auseinanderfallen, muss man bei anderen zweimal hinschauen, um diese als solche zu entlarven. Die letztendliche Prüfung der Produkte auf Echtheit ist deshalb Expertensache und lediglich von Cisco-Ingenieuren erstellte Testberichte gelten im Falle eines Rechtsstreits vor Gericht als Evidenz. Zu diesem Zweck hat Cisco weltweit drei Testlabore eingerichtet. Der für EMEA zuständige Testingenieur sitzt in Amsterdam – die übrigen arbeiten in Hong Kong und San José.

Auf der sicheren Seite
Wer sich vor gefälschten Geräten schützen möchte sollte niemals auf verlockende Tiefpreis-Angebote aus dem Internet hereinfallen, sondern ausschließlich bei autorisierten Händlern einkaufen. Diese lassen sich mithilfe des Partner Locaters problemlos ausfindig machen, erklärt Zöllmann. Sollten dennoch Zweifel bestehen, könne man stets an Cisco beziehungsweise deren Vertriebsleute herantreten.

 


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