Speichermarkt

Fünf Trends in der Storage-Welt für 2022

17. Dezember 2021, 10:30 Uhr | Folker Lück
Klassische Festplatte: Der Storage-Markt verändert sich
© Victoria - AdobeStock

Preisanstiege, Lieferengpässe und Nachfrageschwankungen: 2021 war nicht gerade einfach für den Speichermarkt. Und auch 2022 bleibt spannend, meint ein führender Manager.

Auch das Jahr 2022 wird auf dem Speichermarkt spannend bleiben. Cyber-Resilienz, künstliche Intelligenz, verbesserte Anwendungs- und Workload-Leistung und -Verfügbarkeit sowie die Reduzierung von Betriebskosten und Investitionsausgaben in der Welt der Hybrid-Cloud und Container: Das werden nach Einschätzung des Managers Eric Herzog, CMO bei Infinidat, die bestimmenden Themen der nächsten zwölf Monate sein. In den folgenden fünf Punkten sind die wichtigsten Themen zusammengefasst.

Trend Nr. 1: Datenspeicherung muss resilient werden

Die Bedrohung durch Cyberangriffe hat ein solches Ausmaß erreicht, dass 66 Prozent der Fortune 500 CEOs in der Fortune 500 CEO-Umfrage Mitte 2021 Cyberangriffe als die größte Bedrohung für ihr Unternehmen bezeichneten. Auch in einer KPMG-Umfrage unter CEOs vom März 2021 nannten diese Cybersicherheit als ihre größte Sorge. Alarmierend ist, dass es laut Sicherheitsanalysten durchschnittlich 287 Tage dauert, bis eine Datenschutzverletzung erkannt und eingedämmt ist. Es geht folglich nicht darum, „ob“ ein Unternehmen einen Cyberangriff erleiden wird, sondern wann und wie oft. Um darauf vorbereitet zu sein, muss eine resiliente Datenspeicherung ein wichtiger Bestandteil der unternehmensweiten Cybersicherheitsstrategie sein.

Trend Nr. 2: KI gelingt der Durchbruch

Speichertechnologie ist eine wichtige Grundlage für die optimale Leistung von KI-Anwendungen und -Workloads. 2022 wird die Integration von KI-Technologien in Speichersysteme und softwaredefinierte Speicher überragende Vorteile liefern, erhebliche Einsparungen bei Betriebskosten (CAPEX) und Investitionsausgaben (OPEX) ermöglichen und die reale Leistung bei allen Anwendungen und Workloads verbessern. 2022 wird KI bei der Entwicklung von Speichersystemen und SDS eingesetzt werden. Dieser Trend wird die volle Leistung von KI für die Speicherinfrastruktur nutzbar machen.

Trend Nr. 3: Hybrid-Cloud-Integration

Die Umstellung auf Hybrid-Cloud- und Container-Technologien wird sich schneller ausbreiten. Da viele Workloads in eine Hybrid-Cloud verlagert werden, ist eine Infrastruktur unabdingbar, die Core, Edge und Cloud sowie die Virtualisierungsebene und die Container-Ebene in der kompletten hybriden Umgebung unterstützt.

Dies wird Unternehmen befähigen, die richtigen Endbenutzer-Services mit den richtigen SLAs bereitzustellen. Die Bedeutung von Hybrid-Cloud-Integrationsfähigkeiten wird 2022 erheblich zunehmen. Wir sehen auch, dass Verbesserungen eingeführt werden, wie etwa logisches Air-Gapping (sowohl lokal als auch remote), das ein wesentlicher Bestandteil einer Hybrid-Cloud-Cybersicherheitsstrategie ist.

Trend Nr. 4: Hohe Performance und Verfügbarkeit

Nicht nur Server sind wichtig für die Anwendungsleistung, sondern auch die Storage-Infrastruktur. Bei hochgradig transaktionalen Block-Workloads liegt der Schwerpunkt auf einer Latenz von unter 100 Mikrosekunden beim Lesen und Schreiben. Es gibt zwar eine Vielzahl von Metriken für die Speicherleistung, aber die Latenz ist die wichtigste Determinante für die Transaktionsleistung in der realen Welt.

Mit einer modernen Infrastruktur lässt sich eine Leistung von 50 Mikrosekunden beim Lesen und 75-80 Mikrosekunden beim Schreiben erreichen. Alles andere bedeutet, dass ein Unternehmen in einer veralteten Lösung feststeckt, die suboptimal ist. Ebenso wichtig ist die maximale Systemverfügbarkeit. Wenn Storage zwar schnell, aber nicht verfügbar ist, spielt die (potenzielle) Leistung keine Rolle mehr. 2022 werden die Unternehmen großen Wert darauf legen, dass ihre Speichersysteme zu hundertprozentig verfügbar sind.

Trend Nr. 5: Kostensenkungen durch Storage

Der Druck auf CIOs, die Kosten zu senken, wird angesichts wirtschaftlicher Schwankungen und geschäftlicher Unwägbarkeiten weiter zunehmen. IT-Führungskräfte werden händeringend nach Möglichkeiten suchen, die Kosten für die Dateninfrastruktur zu senken.

Aufgrund der hohen Leistung und der geringen Latenz in einer softwaredefinierten Speicherarchitektur sind immer mehr Unternehmen in der Lage, 2022 mehrere Arbeitslasten auf einem einzigen Speicher-Array zu konsolidieren und so CAPEX (Investitionsausgaben) und OPEX (Betriebskosten) drastisch zu senken. Es besteht kein Bedarf mehr an 50 verschiedenen Arrays, auf denen jeweils eine Anwendung oder ein Workload ausgeführt wird, wenn alle 50 dieser Anwendungen und Workloads auf nur einem oder zwei Speicher-Arrays Platz finden können. Das bedeutet Einsparungen bei Watt, Steckplätzen, Strom, Kühlung, Stellfläche und Arbeitskräften.

Darüber hinaus werden durch den Einsatz von Speichersystemen, die von Grund auf mit KI-Technologie entwickelt wurden, die Betriebskosten erheblich gesenkt. Wenn das Speichersystem das Caching und andere Leistungsparameter automatisch anpasst oder das Speichersystem automatisch konfiguriert, verringert sich der Arbeitsaufwand für die IT-, Rechenzentrums- und Speicher-Administratoren. Die Kopplung mit AIOps-zentrierter Speicherüberwachungs- und Metriksoftware mit proaktivem Support senkt zudem Ihre OPEX und CAPEX. Einige Storage-Anbieter haben ihre eigene AIOps-Software mit der von Data Center AIOps-Anbietern wie ServiceNow, Virtana, VMware, Splunk und anderen erweitert, wodurch nicht nur Betriebskosten für Storage, sondern auch die Betriebskosten für das gesamte Rechenzentrum gesenkt werden.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect channel

Weitere Artikel zu RZ-Dienstleistung

Matchmaker+