Frisch aus den Real-World-Labs in Poing

Hinter den Kulissen des Network-Computing-Testlabors: Suns "Comstar" auf dem Prüfstand

30. Juli 2008, 14:45 Uhr | Andreas Stolzenberger
Andreas Stolzenberger,Leiter der Real-World-Labs in Poing

Auf Network Computing Online werden wir von nun an regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen der Real World Labs in Poing werfen. Sie können Andreas Stolzenberger, dem Leiter des Testlabors, quasi bei der Arbeit zusehen. Den Auftakt macht ein erster Blick auf Comstar, den neuen Speicherserver von Sun.

Hier ein Blick auf das Datenträgermanagement von Comstar unter Windows
Hier ein Blick auf das Datenträgermanagement von Comstar unter Windows

Sun Microsystems integriert in künftige Versionen des hauseigenen Unix-Derivats Solaris einen Speicherserver namens Comstar. Dieser Systemdienst verwaltet lokale Plattenressourcen und stellt diese über Fibre-Channel (FC), Fibre-Channel-over-Ethernet (FCoE), Serial-Attached-SCSI (SAS) oder iSCSI im Storage-Area-Network (SAN) bereit. Als Backend-Speicher nutzt Comstar das ZFS-Dateisystem.

Laut Sun ist Comstar dermaßen einfach aufgebaut, dass sich damit binnen weniger Minuten LUNs erstellen und bereitstellen lassen. Der Dienst ist Teil des kostenfreien Opensolaris ab dem Build B90. Wichtig: Wer den Dienst ausprobieren möchte, muss dafür die Version »Solaris Express CE« (aktuell B94) von http://opensolaris.org/os/downloads/ herunterladen, nicht die Community-Edition »2008.5«.

Aktuell unterstützt Comstar nur die Dienste iSCSI und FC. Für Letzteres benötigt das Programm einen 4- oder 8-GBit/s-FC-HBA von Qlogic (Modelle 24xx und 25xx). Später soll die Unterstützung für Emulex-HBAs, FCoE und SAS folgen.

Sun liefert »Fire X4200«

Ursprünglich wollte Sun keine Maschine für einen längerfristigen Test bereitstellen. Da die Redaktion in diesem Fall die freie Sun-Software auf Dell- oder HP-Hardware einrichten wollte (auf der Opensolaris ebenfalls fehlerfrei arbeitet), schickte Sun dann doch einen Sun-Fire-Server X4200 ins Labor in Poing.

Mit nur zwei 2,5-Zoll-SAS-Platten eignet sich die Maschine jedoch lediglich für Funktions-, aber nicht für Performance-Tests.

Nach etwa einer Stunde Installation und Grundkonfiguration ist der X4200 mit Opensolaris B90 startklar. Die Konfiguration des Comstar-Servers dauert im Anschluss tatsächlich nur wenige Minuten und bedarf weniger als ein Dutzend simple Kommandos: Dienst starten, FC-Adapter in den Target-Modus versetzen, System neu starten, ZFS-Volume erzeugen und selbiges im FC-SAN freigeben.

Mit wenigen zusätzlichen Kommandos erzeugt der Verwalter ein passendes LUN-Mapping, so dass nur ausgewählte Initiatoren das freigegebene LUN sehen können. Im weiteren Verlauf des ersten Tests mit Linux, Windows und Vmware arbeiten Server problemlos mit den Comstar-Targets.

Tests mit SAS-Array geplant

Wie erwartet ist die Performance des 2-Platten-Raid-0-Arrays (nur für Testzwecke und nicht zur Nachahmung empfohlen) mit rund 100 MByte/s Datendurchsatz etwas lau. Im weiteren Verlauf der Comstar-Tests wird Network Computing eine zweite Maschine mit Opensolaris B90 versehen.

Diese verwendet dann ein Array aus elf SAS-Laufwerken, die bei 15.000 Touren arbeiten und somit keinen Flaschenhals darstellen dürften. Hier finden dann auch die ersten Performance-Tests mit 8-GBit/s-FC-HBAs statt. Wir halten Sie an dieser Stelle über weitere Ergebnisse auf dem Laufenden.

Hier die Links zur im Beitrag angesprochenen Software:

Comstar: http://opensolaris.org/os/project/comstar

Solaris Express CE: http://opensolaris.org/os/downloads/

Andreas Stolzenberger ist stellvertretender Chefredakteur von Network Computing und Leiter der Real World Labs in Poing.


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