Hosting-Markt

Im Zeichen der Cloud

30. Oktober 2015, 15:00 Uhr | Daniel Dubsky
© Sashkin - Fotolia

Die wachsende Nachfrage nach Cloud-Services hat den Hosting-Markt in den vergangenen Jahren verändert. Viele Firmen sind verschwunden. Die verbliebenen positionieren sich als Komplettanbieter, die sowohl kleine als auch große Kunden bedienen können. Sie setzen auf Kundennähe sowie Service – und verstärkt auf den Vertrieb über Partner.

Für viele Unternehmen ist es mittlerweile selbstverständlich, Speicherplatz in der Cloud zu mieten oder Infrastruktur als Service zu beziehen. Den klassischen Hosting-Markt hat dieser Trend in den vergangenen Jahren stark verändert – nicht nur weil eine Bereinigung unter den Hostern stattgefunden hat, sondern auch weil die verbleibenden Anbieter ihr Portfolio aus- und umgebaut haben. Sie setzen stärker auf virtualisierte Systeme und damit auf die von der Cloud bekannte Flexibilität. Zudem haben sie den Service-Bereich vergrößert, weil gerade kleine und mittelständische Unternehmen oft nicht viele Ressourcen in die Verwaltung ihrer Infrastruktur stecken können.

Zweifellos haben internationale Cloud-Betreiber wie Amazon, Google und Microsoft den Markt unter Druck gesetzt, doch als Konkurrenten mag die Hosting-Branche sie nicht betrachten. »Für uns sind Unternehmen wie Microsoft eher Partner als Konkurrenz, deren Angebote sich gut mit unseren ergänzen, wenn jeder die eigenen Stärken ausspielt«, lautet etwa die Einschätzung von Claus Boyen, Geschäftsführer von Host Europe . Ähnlich sieht das Strato -CEO Christian Böing, der zwar einräumt, im IaaS-Bereich gerate ein Teil des Geschäfts durch die Cloud-Angebote unter Druck; in anderen Produktbereichen wie Domains oder beim klassischen Hosting spüre man internationale Anbieter wie Google jedoch nicht. »Auch wenn der Tod der Hosting-Branche immer wieder prophezeit wird, bin ich relativ entspannt«, sagt Böing.

Gerade die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen sorgt dafür, dass der Bedarf an Hosting-Diensten stetig weiter wächst. Dem Verband der Internetwirtschaft eco zufolge legte der deutsche Markt in den vergangenen Jahren immer zwischen drei und fünf Prozent zu und dürfte die nächsten Jahre in ähnlichem Maße weiterwachsen. Die Hoster profitieren hier von ihrem Komplettsortiment. Sie bieten von der Domain über Shared-Hosting bis zu virtuellen und dedizierten Servern nebst zahlreichen Web-Anwendungen und Dienstleistungen die gesamte Hosting-Palette an. Ob es um den Versand von Newslettern geht oder die Einrichtung eines kompletten Online-Shops – in der Regel haben sie eine Lösung bereitstehen, die der Kunde mit wenigen Klicks einrichten kann. So erreichen sie die unterschiedlichsten Kundengruppen und können die verschiedensten Anforderungen bedienen. Selbst im Shared-Hosting steckt noch einiges an Potenzial, denn nicht jedes kleine oder mittelständische Unternehmen benötigt komplexe Server-Landschaften, wie Claus Boyen es ausdrückt: »Es gibt sehr viele Szenarien, in denen ein klassischer Server oder ein Shared Hosting-Angebot das Mittel der Wahl sind.«


  1. Im Zeichen der Cloud
  2. Skaleneffekte
  3. Partner werden wichtiger
  4. Co-Location als Alternative

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