CRN-Interview mit Sven Nimmich, Lenovo

»Mit Managed Services dem Fachkräftemangel entgegenwirken«

8. Juni 2020, 13:11 Uhr | Daniel Dubsky
Sven Nimmich, Storage Solutions Evangelist bei der Lenovo Data Center Group
© Lenovo

Mit CRN spricht Sven Nimmich von Lenovo über die steigende Nachfrage nach VDI-Lösungen durch die Heimarbeit während der Corona-Krise und darüber, wie Parnter mit Datenmanagement und Managed Services ihre Kunden binden und sich langfristig erfolgreich aufstellen können.

CRN: Wie hat sich die Corona-Krise bisher auf das Storage-Geschäft von Lenovo und die Geschäfte der Lenovo-Partner ausgwirkt, gibt es Lösungen, die derzeit besonders stark oder besonders wenig nachgefragt werden?

Sven Nimmich: Durch die – gezwungenermaßen – veränderte Arbeitsweise unserer Kunden verändert sich auch unser Geschäft: Laufende und geplante Projekte werden neu priorisiert. Beispielsweise beschleunigen Unternehmen, bei denen aktuell vermehrt von zu Hause aus gearbeitet wird, Projekte rund um das Thema Desktop-Virtualisierung; wir sehen das an einer steigenden Nachfrage nach unseren »ThinkAgile HX«- und »ThinkAgile VX«-Lösungen.

Gleichzeitig verzeichnen wir auf Seiten der Professional Services eine steigende Nachfrage nach Lösungen für Virtual Desktop Infrastructure. Daneben wird der Themenkomplex Hybrid Cloud und Cloud Storage aktuell vermehrt bei uns und unseren Partnern angefragt; die Möglichkeit, Compute- und Storage-Ressourcen ohne körperlichen Kontakt bei Bedarf rasch erweitern zu können, ist in der momentanen Situation ein wichtiges Argument bei der Entscheidung für eine Lösung.

Und seitens der HyperScaler verzeichnen wir eine steigende Nachfrage im Bereich der Storage-Hardware.

CRN: Rechnen Sie mit langfristigen Auswirkungen?

Nimmich: Die Covid-19-Pandemie stellt quasi alle Unternehmen weltweit vor große Herausforderungen, und angesichts der hohen Dynamik wäre es unangemessen, derzeit langfristige Prognosen über die Zukunft zu erstellen.

Alle unserer weltweit über 30 Fabriken sind wieder in Betrieb, und wir sind aufgrund unserer global verteilten Fertigungsstätten sowie Größe und Flexibilität sehr gut in der Lage, die Produktion schnell wieder zu steigern. Trotzdem kann es wegen der weltweiten Entwicklungen zu Beeinträchtigungen der Lieferketten kommen. Die Lieferkette zwischen China und Europa funktioniert aber sehr gut und unser EMEA-Logistik-Zentrum in den Niederlanden wird regulär beliefert. Auch die Lieferungen von unserem EMEA-Logistik-Zentrum zur Distribution in Deutschland, Österreich und der Schweiz funktionieren. Derzeit sehen wir uns mit unseren Distributionspartnern gut vorbereitet und haben eine exzellente Verfügbarkeit an Channel-Standardware bei Servern und Storage.

CRN: Bieten Sie besondere Unterstützungsleistungen und Hilfen, um Ihren Partnern durch die Corona-Krise zu helfen?

Nimmich: Um zu garantieren, dass Unternehmen auch unter den sich ändernden Rahmenbedingungen kontinuierlich arbeiten können, bieten wir interessierten Kunden gemeinsam mit unserem Partner A1 Digital bis zum 30. Juni 2020 gratis Cloud-Kapazitäten an. Außerdem haben wir unsere Partnerprogramme aufgrund der momentanen Marktsituation angepasst und geben dem Channel in diesem Quartal höchstmögliche Planbarkeit, indem wir beispielsweise Ziele aus der Bemessungsgrundlage für dieses Quartal nehmen.

Grundsätzlich ist Lenovo beziehungsweise Lenovo Financial Services immer bereit, mit unseren Partnern individuelle Zahlungspläne zu gestalten, die Liquidität und Budgets schonen beziehungsweise sicherstellen. So sind zum Beispiel Null-Prozent-Leasing-Verträge möglich. Voraussetzungen dafür sind natürlich eine positiv verlaufende Bonitätsprüfung sowie ein gewisser Mindestumsatz pro Quartal.

Und das vielleicht Wichtigste: Unsere Distributoren können aktuell unsere Speichersysteme – insbesondere die Blockstorage-Systeme der »DE«-Serie – kurzfristig liefern und stellen so sicher, dass unsere Partner ihre Kunden auch aktuell bedienen können.

CRN: Zahlreiche Unternehmen migrieren in die Cloud – ein Trend, den Corona noch verstärkt hat. Allerdings landen viele Workloads bei Hyperscalern, die ihre Systeme direkt bei ODMs beziehen. Ist das eine Bedrohung für den Channel? Wie sollte er am besten mit dieser Situation umgehen?

Nimmich: Wir sehen hier für den Channel die Chance zu punkten, indem Partner ihr Angebot um Managed Services erweitern, also den Betrieb der Infrastruktur im Auftrag, damit Unternehmen ihre eigenen IT-Fachkräfte entlasten und diese so die notwendige, unternehmensinterne Digitalisierung vorantreiben können. Lenovo bietet hier gemeinsam mit A1 Digital die Cloud-Lösung »Exoscale powered by Lenovo« an, die exklusiv über den Channel vertrieben wird. Partner können ihren Kunden in der DACH-Region damit ganz einfach eine DSGVO-konforme Cloud-Lösung anbieten und so virtuelle Hardware vertreiben, gemeinsam mit dazu passenden Dienstleistungen.

Für längerfristig angelegte, größere strategische Projekte bieten wir ebenfalls über unsere Partner das sogenannte Pay-per-Use-Rechenzentrum »Lenovo TruScale Infrastructure Services«. TruScale ist ideal für Unternehmen, die sich auf ihr Kerngeschäft und eben nicht auf den Betrieb der IT konzentrieren wollen, die aber andererseits auch volle Kontrolle über ihre Daten behalten wollen und die Sicherheit einer Private Cloud schätzen.

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