Smart-Home-Lösungen sind im Massenmarkt angekommen

Ohne Demo läuft beim Smart Home nichts

16. September 2019, 14:19 Uhr | Stephanie Jarnig
© sdecoret, Adobestock

Smarte Technik ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Nutzen, nämlich mehr Komfort, mehr Sicherheit zuhause oder weniger Kosten für Heizen und Kühlen, ist inzwischen allseits bekannt. Dem Channel bieten sich hier hervorragende Erfolgsaussichten, wenn Händler nicht zu halbherzig an das Thema herangehen. Use Cases zu präsentieren ist das A und O.

Für Fachhändler und Systemhäuser, die im Marktsegment Smart Home unterwegs sind, ist es eine gute Nachricht: Der schwedische Möbelkonzern Ikea investiert massiv ins Smart-Home-Geschäft und wird einen entsprechenden Geschäftsbereich starten. Warum diese Nachricht für den Handel gut ist, obwohl die Skandinavier ihre Produkte ausschließlich direkt vertreiben? Ikea ist heute die größte Haushaltsmöbelmarke der Welt und in nahezu allen Ländern Europas, Nordamerikas, in Asien, Afrika und Australien vertreten. Der Konzern beschäftigt 208.000 Mitarbeiter und macht fast 40 Milliarden Euro Jahresumsatz. Wenn ein Gigant wie das »unmögliche Möbelhaus aus Schweden« (Werbeslogan aus der Anfangszeit von Ikea Deutschland) einen neuen Geschäftsbereich startet, dann ist das von Anfang bis Ende durchdacht.

Für den Handel bedeutet das: Das Geschäft mit Smart-Home-Lösungen sollte heute niemand mehr als Modewelle betrachten. Für Fachhändler ist es jedoch noch kein Selbstläufer. Kunden müssen nicht mehr von Null an aufgeklärt werden, wünschen sich aber Auswahl und – ganz wichtig – Demo-Beispiele für smarte Lösungen. »Smart-Home-Technologien finden herstellerseitig ohnehin immer mehr Platz in der Hard- und Software, daher macht es Sinn, das eigene Geschäft einfach auf Grundlage der bisherigen Waren- und Kundengruppen aufzubauen und sich hier Stück für Stück zu spezialisieren«, betont Rainer Büter, Leiter der Business Unit Festnetz, Netzwerk, Home Entertainment, Smart Home beim Grossisten Eno Telecom. »Hier sollte die Fülle der Angebote der Hersteller nicht abschrecken, wichtig ist eher, dass den Kunden möglichst viele Use Cases ermöglicht werden können.« Im Klartext: Wer Smart-Home-Lösungen nur im hintersten Winkel des stationären oder virtuellen Shops präsentiert, wird keine Erfolge erzielen.

Ikea macht es vor: Bereits im Jahr 2012 hat der Handelsriese mit den Arbeiten an smarten und elektronischen Produkten begonnen. In den vergangenen Jahren wurden Lampen mit kabellosen Lademöglichkeiten (»Tradfri«) und WLAN-Lautsprecher mit Sonos-Technologie (»Symfonisk«) angeboten, außerdem können User eine App namens »Ikea Home Smart« herunterladen. Das Produktangebot kommt offensichtlich an, denn jetzt will der Möbelriese den Smart-Home-Sektor als eigenen Geschäftsbereich aufziehen, wie das Unternehmen kürzlich ankündigte. Wie breit sich Ikea hier insgesamt aufstellen wird, verraten die Schwe-den noch nicht. Neu ins Sortiment kommen aktuell smarte Rollos, die sich über das Ikea-eigene System und per Sprachbefehl steuern lassen. Doch dabei wird es ganz sicher nicht bleiben.


  1. Ohne Demo läuft beim Smart Home nichts
  2. Lange Phase zum Massenmarkt

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