Unregelmäßige Datensicherung

Privatnutzer und Unternehmen nachlässig beim Backup

2. April 2020, 10:06 Uhr | Daniel Dubsky
© Coloures-Pic - AdobeStock

Viele Privatnutzer, aber auch Unternehmen sichern Daten nicht oder nur unregelmäßig – und wenn, dann oft auch nur lokal oder in der Cloud, jedoch nicht auf verschiedenen Backup-Zielen. Damit ignorieren sie Best Practices und haben, wenig überraschend, häufig mit Datenverlusten zu kämpfen.

Datenverluste durch versehentliches Löschen von Daten oder durch Hardware- und Software-Fehler sind weder bei Privatnutzern noch bei Unternehmen eine Seltenheit, wie aus einer Umfrage von Acronis unter 3.000 Personen hervorgeht. Allzu häufig sind sie nachlässig bei der Datensicherung und haben dann im Ernstfall kein Backup zur Hand – oder nur ein veraltetes beziehungsweise nicht funktionierendes. Immerhin 68 Prozent der Privatnutzer mussten daher in der Umfrage einräumen, dass sie aus diesen Gründen bereits Daten verloren haben. Bei den Unternehmen waren es erstaunliche 42 Prozent – sie agieren oft kaum professioneller als Einzelpersonen.

Das Hauptproblem ist, dass Privatnutzer und IT-Profis oft backupfaul sind. Von den befragten Privatnutzern sichern nur 12 Prozent ihre Daten täglich, 16 Prozent zumindest oft. 9 Prozent dagegen verzichten auf eine Datensicherung und 30 Prozent führen eine solche nur selten durch. Auf Unternehmensseite werden Daten zwar bei 26 Prozent einmal und bei 15 Prozent sogar mehrmals pro Tag gesichert. Doch auch hier liegt der Anteil der Backup-Verweigerer mit 10 Prozent recht hoch und weitere 20 Prozent begnügen sich mit einer nur gelegentlichen Sicherung. Von den Unternehmen, die auf Backups verzichten, war übrigens fast die Hälfte der Meinung, diese seien schlicht nicht notwendig.

Nicht gut ist es auch bei den eigentlich oft konservativen und vorsichtigen deutschen Unternehmen um Backups bestellt. 21 Prozent der befragten deutschen Firmen führen eine Datensicherung nur ein- bis zweimal pro Jahr durch. 38 Prozent sichern ein- bis zweimal pro Monat und 15 Prozent ein- bis zweimal pro Woche. Wenig überraschend liegt der Anteil der Opfer von Datenverlusten daher hierzuland mit 47 Prozent über dem internationalen Durchschnitt.

Darüber hinaus wird oft gegen den Grundsatz verstoßen, mehrere Sicherungen anzulegen und an verschiedenen Orten aufzubewahren. Bei Privatnutzern war das mehr oder weniger zu erwarten; sie speichern ihre Sicherungen mehrheitlich lokal (52 Prozent) oder verschieben sie in die Cloud (31 Prozent). Eine hybride Strategie mit lokalem und Cloud-Backup fahren nur 17 Prozent. Doch, Überraschung, auch nur 20 Prozent der Unternehmen tun das. 25 Prozent verlassen sich komplett auf lokale Sicherungen, 36 Prozent setzen allein auf die Cloud. Der Rest vertraut in die Replikation seiner Backups in ein anderes Rechenzentrum.

Allein eine durchdachte Backup-Strategie gewährleistet heute aber keinen hundertprozentigen Schutz vor Datenverlusten, da Cyberkriminelle immer häufiger auf Backup-Anwendungen oder die gesicherten Daten abzielen. Es wird versucht, Backups zu verschlüsseln, um ein Lösegeld zu erpressen, aber auch Manipulationen an den gesicherten Daten kommen vor. Zumindest würden aber die meisten Privatnutzer und Unternehmen bemerken, wenn ihre Daten verändert würden. Nur 12 Prozent der IT-Profis gab in der Acronis-Umfrage an, dies bliebe ihnen wahrscheinlich verborgen. Bei den Privatnutzern waren es 30 Prozent. Größere Sorgen bereiten sowohl Privatnutzern (82 Prozent) als auch Unternehmen (88 Prozent) Ransomeware-Angriffe und daraus resultierende Lösegeldforderungen.

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