Green IT

Quantenmaterialien sollen Durchbruch schaffen

21. April 2020, 10:20 Uhr | Martin Fryba
Superschnell und energiesparend. Der Computer L-CSC am GSI
© Thomas Ernsting/HA Hessen

Energiesparende Computer sollen am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) künftig Forschungsschwerpunkt werden. Der »Durchbruch für die Welt«, der dem neuen Vorstand Sebastian Schmidt vorschwebt, ist dringend notwendig.

Neuer Vorstand, neue Visionen. Zwar ist die Richtung nicht neu, die der neue wissenschaftliche Vorstand des Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), Sebastian Schmidt, ausruft. Die beiden Forschungsschwerpunkte Krebsdiagnostik und –therapie sowie energiesparende Computer, die er forcieren will, sind seit längerem schon im Fokus der deutschen Wissenschaftsinstitute.

Hochleistungsrechner in der medizinischen Forschung, wie sie HPE nach dem Konzept Memory Driven Computing baut, helfen beispielsweise Demenzforschern am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), aus riesigen Datenmengen Muster bei Genetik der Krankheit und anschließender Therapie.


Mit energiesparenden Computern beschäftigt sich seit längerem schon das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. Dort hat man sogar schon mit der kommerziellen Vermarktung grüner Rechenzentren über Partner NDC Data Centers aus München begonnen.


Das Bonner DZNE und das Darmstädter GSI gehören wie das Dresdner HZDR zur Helmholtz-Gemeinschaft. Vorstand Schmidt in Dresden ist demnach nicht entgangen, welche wissenschaftlichen Leistungen die bundesweit 19 Forschungseinrichtungen unter dem Helmholtz-Dach bei der Erforschung von neuen, energiesparenden Computer-Architekturen geleistet haben.  Schmidts Ehrgeiz HZDR: Quantenmaterialien zu entwickeln, die man für den Bau grüner Rechner verwenden könne. Das wäre ein Durchbruch, »nicht nur für Dresden, sondern für die Welt«, zitiert ihn dpa. In den nächsten sieben Jahren wolle man dieses Ziel erreicht haben, so Schmidt.


Parallel arbeiten seit September 2016 am Lehrstuhl für Physik Quantenmaterialien der TU Dresden zehn Wissenschaftler an der Erforschung neuer Supraleiter. Durchbrüche bei Festkörperforschung und Quantencomputing braucht die IT dringend. Die zunehmende Digitalisierung - Streaming, Cloud, IoT und der neue Mobilfunkstandard 5G - lassen sowohl die Zahl der Rechenzentren als auch ihren Strombedarf rasant steigen.


Bis 2030 könnte der Anteil der Digitalisierung am weltweiten Stromverbrauch auf 20 bis 50 Prozent ansteigen, heißt es in einem Antrag der Grünen, den die Partei vergangenen Dezember in den Bundestag eingebracht hatte.

 

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