Flash-Speicher-Systeme

Sandisk stellt Turbo-Dateisystem für Solid-State-Drives vor

6. November 2008, 17:11 Uhr | Bernd Reder

Der Speicherspezialist Sandisk hat ein Flash-Dateisystem für Solid-State-Drives (SSDs) vorgestellt, das deutliche Leistungssteigerung bringen soll. Die Random-Schreibgeschwindigkeit des »Extreme FFS« liegt angeblich bis zu 100 Mal höher als bei bisherigen Systemen.

Sandisk will Solid-State-Drives (SSDs) mit der Technik im kommenden Jahr auf den Markt bringen, so Rich Heye, Senior Vice President und General Manager des Bereichs SSD bei Sandisk. Er stellte Extreme FFS auf der »Windows Hardware Engineering Conference« vor, die noch bis zum 7. November in Los Angeles stattfindet.


Extreme FFS soll Solid-State-Driives Beine machen, zumindest beim Schreiben.

Extreme FFS soll außerdem die Haltbarkeit der SSDs beziehungsweise der darauf gespeicherten Daten erhöhen. Das Verfahren basiert laut Heye auf einem Algorithmus, der die Verknüpfung zwischen dem physikalischen und logischen Speicherort von Daten auf einer SSD aufhebt.

Das Ergebnis ist eine höhere Schreibrate. Auf die Lesegeschwindigkeit hat das Verfahren dagegen keinen Einfluss. Diese seien aber bei SSDs im Vergleich zu normalen Festplatten eh so hoch, dass sie nicht zwangsläufig gesteigert werden müssten, so der Sandisk-Manager.

Verfahren für Vergleich mit konventionellen Festplatten

Zusätzlich präsentierte Sandisk mit »Virtual RPM« (vRPM) ein neues Verfahren, das die Leistung von SSDs beschreibt. Der Hintergrund: vRPM (Revolutions per Minute) soll einen besseren Vergleich der Leistungsdaten von SSDs untereinander sowie von SSDs und Festplatten ermöglichen.

Heye zufolge steht der Sieger bereits jetzt fest: Das Tool werde ergeben, dass eine SSD im Schnitt rund vier Mal so schnell arbeitet als eine herkömmliche Harddisk, so seine Prognose.

Eine weitere von Sandisk vorgeschlagene Kennzahl ist die »Long-Term Data Endurance« (LDE). Sie gibt an, wie viele Datenschreibvorgänge, angegeben in TByte, eine SSD bei typischer Nutzung im Lauf ihres Lebens ausführen kann.

Der Hersteller will bei der JEDEC Solid State Technology Association, einer Organisation zur Standardisierung von Solid-State-Produkten, erreichen, dass LDE als Industriestandard für die Messung der Haltbarkeit von SSDs anerkannt wird.

Noch ein Tipp: Andreas Stolzenberger hat einen interessanten Beitrag zum Thema SSDs in Profi-Speichersystemen geschrieben: "Nichts dreht mehr".


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