Software für das Netzwerkmanagement

Test: Drei kostengünstige Netzwerkmanagement-Pakete für den Mittelstand

30. Juni 2009, 15:50 Uhr |

Dieses Mal hat Network Computing die Netzwerkmanagement-Lösungen von drei Newcomern unter die Lupe genommen: Packettrap, Spiceworks und Zenoss. Die drei Programme sind auf die Anforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten. Und sie sind deutlich preisgünstiger als die Software der »Big Four«.

Packettrap pt360 Pro enthält unter anderem eine Funktion für das Konfigurieren von Cisco-Switches.
Packettrap pt360 Pro enthält unter anderem eine Funktion für das Konfigurieren von Cisco-Switches.

Viele kleine und mittelständische Unternehmen sehen für Netzwerk-Monitoring-Tools nur ein kleines Budget vor – wenn überhaupt. Wer sich dennoch Werkezeuge von einem der vier großen Hersteller BMC Software, CA, Hewlett-Packard oder IBM Tivoli leistet, wird schnell feststellen, dass er viele Funktionen gar nicht benötigt. Das Dumme ist nur, dass der Anwender sie trotzdem bezahlen muss.

Das machen sich einige Newcomer im Bereich Netzwerkmanagement-Software zunutze. Sie haben Produkte auf den Markt gebracht, welche die Small-Budget-Lücke schließen. Für einen Bruchteil des Preises der Pakete der »Big Four« bieten sie vergleichbare Features.

Network Computing untersuchte Angebote von Packettrap, Spiceworks und Zenoss. Alle drei Firmen sind Newcomer, sprich wurden 2006 oder später gegründet. Noch eine Gemeinsamkeit: Alle drei Produkte kümmern sich um eine Netzwerkmanagement-Nische. Sie zielen genau auf die Punkte, die den IT-Managern in kleineren Unternehmen Kopfschmerzen verursachen.

Packettrap goes Pro

Packettrap wurde 2006 von einer Gruppe ehemaliger Führungskräfte der IT-Sicherheitsfirma Sonicwall gegründet. Das erste kommerzielle Produkt des Unternehmens ist »pt360 Pro«.

Die professionelle Version von pt360 steht in einer Testversion zur Verfügung, die 30 Tage lang voll funktionsfähig ist. Nach Ablauf dieser Frist kann der Interessent für 795 Dollar eine Site-Lizenz erwerben.

Network Computing installierte pt360-Pro in einer mäßig komplexen Netzwerkinfrastruktur mit mehreren Switches von Extreme Networks und Routern von Cisco. Die Installation ging extrem schnell über die Bühne und bereitete keinerlei Probleme. Nach der Installation erfolgte eine sofortige Anmeldung beim pt360-Dashboard, das eine große Sammlung grundlegender Troubleshooting-Tools bietet.

Werkzeugsammlung für den Netzwerkprofi

Das Produkt stellt eine Basissammlung von Troubleshooting-Werkzeugen zur Verfügung, die Netzwerkprofis täglich nutzen. Von den sechzehn Tools, die über das zentrale Dashboard der pt360-Konsole zugänglich sind, dienen sieben zur Ausführung von Ping, Traceroutes, Port-Scans und MAC-Adressauflösung.

Das Tool enthält außerdem Werkzeuge für das DNS-Mapping und -Troubleshooting sowie Windows-Management-Instrumentation/SNMP-Troubleshooting. Die restlichen Funktionen konzentrieren sich auf das Konfigurationsmanagement von Cisco-Routern, auf TFTP/Syslog-Dienste, Netflow-Analyse und Switch-Port-Mapping.

Viele der Programme kann der IT-Manager auch kostenlos von diversen Web-Seiten herunterladen. Hat der Administrator pt360 aber ein paar Tage lang genutzt, wird er auf die hinzugefügten Features nicht mehr so schnell verzichten wollen.

So dauerte ein auf einem Lab-Server unter DOS ausgeführter Traceroute mit zehn Hops 14 Sekunden – mit dem grafischen Traceroute-Tool von pt360 war die Sache in einer Sekunde erledigt. Für einen Fachmann, der ständig Routing-Probleme lösen muss, sind diese blitzschnellen Traces bereits ein Grund, sich pt360 anzuschaffen.

Ferner besitzt pt360 beeindruckende Port-Scanning-Fähigkeiten. Falls die tägliche Durchführung von Port-Scans Teil des Jobs des Netzwerkfachmanns ist, sind die Lizenzgebühr durch die Zeiteinsparung im Handumdrehen wieder »drin«.

Port-Mapper für Switches

Eine ausgezeichnete Funktion ist der Switch-Port-Mapper. Er befragt einen Switch und erzeugt eine Tabelle mit Port-Nummern, Geschwindigkeiten, Schnittstellentyp, MAC- und IP-Adressen sowie Betriebsstatus.

Wird der Switch-Port-Mapper gegen einen Core-Switch ausgeführt, sammelt er auch die MAC und IP-Adressen von Hosts, die an den Downstream-Switches angeschlossen sind. Muss ein Administrator den physischen Port-Standort eines bestimmten Hosts finden, kann er dies mit dem Switch-Port-Mapper blitzschnell erledigen.


  1. Test: Drei kostengünstige Netzwerkmanagement-Pakete für den Mittelstand
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