Datensicherung im Wandel

Verfügbarkeit ist Trumpf

23. März 2017, 8:45 Uhr | Daniel Dubsky

Für viele Firmen sind Backups lästige Pflicht, dabei werden sie in Zeiten von ­Digitalisierung und Ransomware wichtiger denn je. Für den Channel ist das eine gute Chance, sich als Berater zu positionieren und das Service-Geschäft auszubauen. ­Zumal das Thema komplexer wird: Statt Daten einfach nur zu sichern, geht es viel stärker als früher um Wiederherstellung und Verfügbarkeit.

Hans Schramm, Senior Storage Product Manager bei Dell EMC Deutschland
Hans Schramm, Senior Storage Product Manager bei Dell EMC Deutschland
© Dell

Wie wichtig ein funktionierendes Backup ist, mussten viele Firmen in den vergangenen Monaten feststellen, nachdem ihre Daten von Ransomware verschlüsselt worden waren. Oberste Priorität sollte es zwar haben, die Kryptomalware mithilfe moderner Sicherheitslösungen aufzuspüren, bevor sie Schaden anrichten kann. Als Absicherung für den Ernstfall ist ein Backup dennoch unerlässlich. Das gilt auch für andere Notfälle im Unternehmen, etwa wenn Daten versehentlich gelöscht werden oder Fehlkonfigurationen beziehungsweise Hardware-Ausfälle ganze Systeme offline nehmen. Die Folgen sind fatal: wichtige Daten stehen nicht mehr zur Verfügung und Anwendungen sind nicht mehr nutzbar – die Geschäftsprozesse sind unterbrochen.

Das verdeutlicht bereits sehr gut, dass es beim Backup längst nicht mehr nur um die Sicherung von Daten geht, das Top-Thema ist mittlerweile: Verfügbarkeit. »Datensicherung umfasst heute viel mehr als einfaches Ablegen der Daten«, sagt auch Heiko von Soosten, Director Channel Sales DACH bei Acronis. Es gehe vielmehr darum, Daten und Systeme verfügbar zu halten, um dem aktuellen Bedarf nach »always-on« gerecht zu werden. Daher plädiert er dafür, von Data Protection zu reden, da ein einfaches Backup die Herausforderungen von Unternehmen nicht mehr erfülle.

Zu diesen zählt, dass neben Servern und Rechnern auch die Daten von Mobilgeräten und Cloud-Services gesichert werden müssen. Zudem sind die Infrastrukturen stark virtualisiert und Unternehmen hängen nicht nur von ihren Daten, sondern auch ihren Geschäftsanwendungen ab. »Gab es früher reine Anwenderdaten, so wird in virtuellen Umgebungen plötzlich alles zu Daten. Es muss nicht mehr ein einzelnes File wiederhergestellt werden, sondern im Falle von Downtimes ein kompletter virtueller Server«, erklärt Hans Schramm, Senior Storage Product Manager bei Dell EMC Deutschland. Da zudem Daten aus der Unternehmensumgebung hinaus verlagert werden und Unternehmen hohen Wert auf Compliance legen, brauche es neue Konzepte und Architekturen.

Häufig sind Unternehmen davon überfordert. »Viele Administratoren kennen die Bedürfnisse der eigenen Umgebung nicht. Oft haben sie keine Kenntnisse darüber, wofür die eingesetzten Systeme zuständig sind, welche Daten sie erzeugen und welcher Bedarf bei Anwendern oder Management in Bezug auf Aufbewahrung, RTO und RPO besteht«, hat etwa Michael Hon-Mong, Managing Director Central & Eastern Europe bei Unitrends, festgestellt. RTO und RPO, Recovery Time Objective und Recovery Point Objective, sind wichtige Kenngrößen für die Notfallwiederherstellung. Sie definieren, wie lange ein System maximal ausfallen beziehungsweise ein Geschäftsprozess maximal unterbrochen sein darf und wie regelmäßig gesichert werden muss. Allerdings sei selbst in Unternehmen, welche ihre eigenen Anforderungen kennen, oft keine klare Backup-Strategie erkennbar, so der Unitrends-Manager.


  1. Verfügbarkeit ist Trumpf
  2. Recovery-Tests nicht ­vernachlässigen
  3. Datensicherung als Service
  4. Tape lebt noch immer
  5. Niedrige Komplexität mit Appliances

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu EMC Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Acronis Germany GmbH

Weitere Artikel zu Dell EMC

Weitere Artikel zu Veeam Software

Weitere Artikel zu Barracuda Networks Inc.

Weitere Artikel zu Unitrends

Weitere Artikel zu Messtechnik-Lang

Matchmaker+