Drei Viertel der befallenen Systeme sind privat

100 Millionen: Internet-Verseuchung größer als vermutet

18. September 2009, 11:34 Uhr | Werner Veith
Die Länder mit den meisten infizierten Rechnern, zu denen auch Deutschland gehört. (Quelle: Trend Micro)

Mehr als 100 Millionen Rechner werden von vermutlich wenigen Hundert an Kriminellen kontrolliert. Dabei ist die Hälfte der Rechner seit mindestens 300 Tagen infiziert.

Unterschwellig weiß man schon, dass der eigene Rechner auch von Malware befallen und Teil eines Botnetzes werden kann. Aber vermutlich trifft es eher die andern. Nun geht Trend Micro nach eigenen Untersuchungen aus, dass wenige Krimininelle - vermutlich ein paar Hundert nur – über 100 Millionen Rechner unter ihrer Kontrolle haben. Diese Zahl kann aber noch höher liegen. Denn es gibt nur die infizierten IP-Adressen an. Etwa bei privaten Netzen verbergen sich aber dank NAT-Gateways auch mehrere Rechner hinter einer Adresse. Bei einer so großen Zahl sollte man den Gedanken nicht zu weit von sich schieben, dass auch der eigene Rechner dabei sein kann.

Nachdenklich macht auch eine andere Zahl. Trend Micro hat bei ihren Untersuchungen auch festgestellt, dass mehr als die Hälfte der infizierten Rechner schon mehr als 300 Tage befallen war. Interessant wäre herauszufinden, warum dies so ist. Laufen auf diesen Systemen keine Schutzsoftware, werden diese nicht regelmäßig gescannt oder sind die Anti-Malware-Funktionen vielleicht nicht aktuell? Sind wirklich alle Patches auf solchen Systemen installiert?

Interessant ist auch ein weiterer Punkt: Drei Viertel der befallenen Rechner gehören Privatanwendern. Das restliche Viertel steht bei Unternehmen. Nahezu jede Malware, die der Sicherheitsanbieter in 2009 gefunden hat, verwenden Cyber-Gangster auch zum Datendiebstahl: Die drei gefährlichsten Malware-Systeme beziehungsweise Botnetze sind Koobface, ZeuS/Zbot und Ilomo/Clampi.

Mit über 100 Millionen Rechnern hätten die Cybergangster übrigens mehr Rechenleistung zur Verfügung als alle Supercomputer dieser Erde, so Trend Micro.


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