Forschungsbericht zur Phototoxizität

Augenschäden durch LED-Lampen

2. März 2017, 16:54 Uhr | Lars Bube
© flywish - Fotolia

Ein französisches Forscherteam hat bei Experimenten nachgewiesen, dass das Licht von LED-Lampen dem Auge nachhaltig schaden kann.

Das französische Institut für Gesundheit und Medizinforschung Inserm warnt vor bislang unterschätzten Gefahren durch LED-Lampen. Die Wissenschaftler haben in einem Experiment zur Phototoxizität verschiedener Lichtquellen drei getrennte Gruppen von Ratten für 24 Stunden dem Licht aus LED-Lampen, Glühbirnen und Kaltkathodenlampen (Leuchtstoffröhren) ausgesetzt und anschließend untersucht, inwieweit dadurch Veränderungen und Schäden an den Augen der Tiere verursacht werden. Dabei stellten sie fest, dass bei einer hohen Lichtintensität von 6000 Lux alle drei Lampenarten zu erheblichen Entzündungen in den Augen führen, die einen Zelltod (Apoptose) zur Folge haben. Anschließend wurde das Experiment mit einer geringeren Lichtintensität von 500 Lux wiederholt, die in etwa einer normal hellen Zimmerbeleuchtung entspricht. Dieses Mal waren von den negativen Auswirkungen nur noch die Ratten betroffen, bei denen das Licht von LED-Lampen erzeugt wurde.

Die Wissenschaftler gehen in einer ersten Beurteilung ihrer Ergebnisse davon aus, dass sich die so festgestellten Schäden auch auf das menschliche Auge übertragen lassen. Die beobachtete negative Wirkung des LED-Lichts auf das Auge führt im Endeffekt zu einer beschleunigten Makuladegeneration, wie sie auch natürlich mit zunehmendem Alter auftritt. Da der Prozess nicht reversibel ist, hinterlässt er bleibende Schäden an der Netzhaut und kann über einen kontinuierlichen Verlust der Sehschärfe bis hin zur Erblindung führen. Als Ursache für diesen schädigenden Effekt auf die Augen vermuten die Forscher das blaue Licht, das in LED-Lampen mit gelbem Licht vermischt wird, um so weißes Licht zu erzeugen. Jetzt will das Forscherteam weitere Experimente durchführen, um diese unsichtbare Gefahr im LED-Licht weiter zu erforschen.


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