Kaspersky

Banktrojaner sind besonders lukrativ

5. Januar 2015, 14:45 Uhr | Daniel Dubsky
© igor / Fotolia

Online-Betrügereien sind ein gutes Geschäft, da die notwendigen Tools günstig im Internet angeboten werden. Cyberkriminelle könnten mit ihren Attacken ein Vielfaches dessen verdienen, was sie ausgegeben haben, hat man bei Kaspersky ausgerechnet.

Die Sicherheitsexperten von Kaspersky haben die Kosten gängiger von Cyberkriminellen verwendeten Tools den Einnahmen, die mit den Attacken erwirtschaftet werden, gegenübergestellt. Das Ergebnis: Insbesondere mit Bank-Trojanern wird groß abgezockt, aber auch mit Phishing und Verschlüsselungssoftware lässt es sich gut verdienen. Ursache dafür ist vor allem die Tatsache, dass die für die Betrügereien notwendigen Tools »einfach und kostengünstig in Hacker-Foren zu finden« sind, wie Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky, erklärt. »Cyberkriminelle benötigen nicht einmal fundierte IT-Kenntnisse, denn für einen festen Preis erhalten sie ein Paket ‚von der Stange‘, das beliebig ausführbar ist.«

Um die Verdienstmöglichkeiten der Cyberkriminellen zu verdeutlichen, hat Kaspersky einige Beispielrechnungen aufgestellt. So ist eine Phishing-Website, die einem sozialen Netzwerk nachempfunden ist und für die eine große Spam-Kampagne aufgesetzt wird, für durchschnittlich 120 Euro zu haben. Fallen nur 100 Personen darauf herein, lassen sich deren Daten für 8.000 Euro weiterverkaufen, so Kaspersky.

Einen Trojaner, der mobile Geräte verschlüsselt, gibt es den Sicherheitsexperten zufolge für 800 Euro. Von den erpressten Nutzern erhalten die Cyberkriminellen für das Entschlüsseln der Geräte zwischen acht und 160 Euro. Bis zu 16.000 Euro könnten so bei 100 Opfern eingenommen werden. Verschlüsselungstools, die Geräte, die nicht mobil sind, verschlüsseln, sind mit 1600 Euro zwar doppelt so teuer, werfen aber auch einen höheren Gewinn ab, da die geforderte Mindestsumme für das Entschlüsseln laut Kaspersky bei 80 Euro liegt.

Die größten Verdienstmöglichkeiten für Cyberkriminelle bieten allerdings Bank-Trojaner, die zwar durchschnittlich 2400 Euro kosten. Dafür gibt es dann aber neben dem Trojaner auch die Sicherheitslücke, die dieser ausnutzt, und die Spam-Kampagne für seine Verbreitung. Pro Opfer werden durchschnittlich 580 Euro erbeutet, was bei 100 arglosen Nutzern, die den betrügerischen Mails aufsitzen, Einnahmen von 58.000 Euro bedeutet.


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