Milliardenübernahme

Broadcom kauft Enterprise-Business von Symantec

9. August 2019, 7:51 Uhr | Daniel Dubsky
Symantec-Zentrale in Mountain View, Kalifornien
© CC0 - Public Domain

Mit dem Kauf des Enterprise-Business von Symantec für mehr als 10 Milliarden Dollar baut Broadcom sein Infrastruktur-Geschäft rund um Brocade und CA aus. Symantec wird zur Consumer-Company.

Nun sind sich Broadcom und Symantec also doch noch einig geworden. Nachdem der Chiphersteller vor einigen Wochen noch mit dem Versuch gescheitert war, den Sicherheitsspezialisten komplett zu übernehmen, kauft er nun für 10,7 Milliarden Dollar dessen Enterprise-Business. Zu dem zählen zahlreiche Lösungen für die Absicherung von Netzwerkinfrastrukturen, darunter die Web Security Gateways, die mit der Übernahme von Blue Coat ins Unternehmen kamen, sowie Lösungen zur Absicherung von Mail-Systemen, Endpoints und Cloud-Umgebungen. Diese sollen nun das Infrastruktur-Geschäft von Broadcom stärken, zu dem nicht nur der Netzwerkspezialist Brocade, sondern auch der Software-Riese CA Technologies zählt.

Broadcom-CEO Hock Tan betonte die wichtige Rolle von Mergers & Acquisitions in der Wachstumsstrategie seines Unternehmens und bezeichnete den Zukauf als »den nächsten logischen Schritt« nach den Übernahmen von Brocade und CA. »Wir sind zuversichtlich, unseren Fußabdruck im Bereich unternehmenskritischer Infrastruktur vergrößern zu können«, so Tan.

Die Transaktion soll im ersten Fiskalquartal des kommenden Broadcom-Geschäftsjahres abgeschlossen werden, das von November 2019 bis Januar 2020 läuft. Anschließend werde Broadcom den Symantec-Brand besitzen und in sein Portfolio integrieren, so der Chiphersteller, der damit rechnet, dass der Neuerwerb mehr als 2 Milliarden Dollar zum Jahresumsatz beisteuern wird und binnen zwölf Monaten mehr als eine Milliarde Dollar an Synergieeffekten generieren kann.

Wie lange das jetzige Symantec dann noch diesen Namen tragen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist, der Hersteller wird zur Consumer-Company, die sich auf die Produkte aus dem Norton- und dem Lifelock-Portfolio konzentrieren wird. Letzteres wurde 2016 für 2,3 Milliarden Dollar übernommen und umfasst Lösungen, um den Diebstahl persönlicher Daten zu entdecken. Im vergangenen Symantec-Geschäftsjahr hatte sich das Consumer-Business deutlich besser entwickelt als das Enterprise-Business, das sogar schrumpfte und hinter das Geschäft mit Privatkunden zurückfiel – was wohl letztendlich die Entscheidung, den Enterprise-Bereich zu verkaufen, unterstützt haben dürfte.


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