Web-Security-Services

Cisco schnappt sich Web-Sicherheitsspezialist Scansafe

28. Oktober 2009, 10:10 Uhr | Bernd Reder
Der Web-Filter-Service von Scansafe prüft alle Inhalte, die User aus dem Internet herunterladen, daraufhin, ob sie Schadsoftware enthalten.

Quasi aus der Portokasse dürfte Cisco Systems den Kauf der Web-Sicherheitsfirma Scansafe finanzieren. Für den Anbieter von Web-Sicherheitslösungen bezahlt Cisco rund 183 Millionen Dollar.

Im Rahmen eines Software-as-a-Service-Modells (SaaS) bietet Scansafe Web-Security-Services an. Für 183 Millionen Dollar hat nun Cisco die Firma geschluckt, die 2004 gegründet wurde und ihre Hauptsitze in London und San Francisco hat.

Scansafe war zumindest nach eigenen Angaben die erste IT-Sicherheitsfirma, die SaaS-Dienste anbot. Diese konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte: das Ausfiltern schädlicher Internet-Inhalte (Web-Filtering, Web-Security), den Schutz der Rechner von mobilen Mitarbeitern (»Anywhere+«) sowie Schutzfunktionen für E-Mails. Bei letztgenanntem Dienst greift Scansafe auf die Technik der Google-Tochter Postini zurück.

Durch die Übernahme von Scansafe kauft sich Cisco Systems in einen Markt ein, der gute Umsatzperspektiven bietet. Nach Angaben der Marktforschungsgesellschaft IDC wird der Weltmarkt für Web-Security im Jahr 2012 ein Volumen von etwa 2,3 Milliarden Dollar haben.

Scansafe führen Anbieter von SaaS-Web-Security

Auf SaaS-Angebote entfallen laut IDC im Jahr 2013 rund 513 Millionen Dollar. Allerdings legt dieser Bereich jährlich um mehr als 40 Prozent zu, was das Umsatzvolumen betrifft. Scansafe ist IDC zufolge bei Web-Security-SaaS-Diensten mit rund 30 Prozent Marktführer.

Cisco will die SaaS-Produkte von Scansafe unter anderem mit den Security-Appliances der Tochter Ironport zu einem Angebotspaket kombinieren. Allerdings sollen die Produktlinien beider Firmen auch weiterhin separat angeboten werden.

Cisco Marktführer bei Appliances

Im zweiten Quartal 2009 war Cisco laut IDC in Westeuropa mit einem Marktanteil von 21,1 Prozent der führende Anbieter von Security-Appliances, gefolgt von Juniper Networks mit 6,9 Prozent.

Allerdings war im Vergleich zum Vorjahr in diesem Segment wegen der Wirtschaftskrise erstmals ein Umsatzrückgang zu verzeichnen. So konnte Cisco Systeme im Wert von 82,8 Millionen Dollar verkaufen. Im zweiten Quartal 2008 betrug der Umsatz noch 125,6 Millionen Dollar.


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