Computerkriminalität stark gestiegen

29. Juni 2009, 8:29 Uhr | Martin Fryba
BITKOM-Präsident Dieter Kempf warnt vor den Gefahren der Computerkriminalität

Erschreckende Bilanz: Fast jeder dritte Internetznutzer hat bereits durch Computerkriminalität finanzielle Schäden erlitten. Das ist allerdings nur die Spitze des berüchtigten Eisbergs.

Es sind Ereignisse wie der Tod von Pop-Ikone Michael Jackson oder der Absturz des Flugs Air France 447, die Kriminellen immer wieder einen hervorragenden Nährboden im Internet bereiten. Mittels Spam-Mails, manipulierter Internetseiten oder Downloads werden Schadprogramme auf den PCs unbedarfter Nutzer geschleust, die mittlerweile nicht mehr nur Sachschäden an Computern anrichten, sondern darauf abzielen, vertrauliche Daten auszuspionieren und abzukassieren. Vor allem Transaktionsdaten beim Online-Banking oder Nutzerdaten von Online-Shopps oder anderer Marktplätze sind für Kriminelle bares Geld wert.

30 Prozent der Internetnutzer gaben in einer repräsentativen Studie an, bereits finanziell geschädigt worden zu sein. Das Ergab eine Untersuchung im Auftrag des ITK-Branchenverbands BITKOM. Die tatsächliche Zahl der Geschädigten dürfte weit höher liegen. »Die Dunkelziffer ist viel größer«, meint BIKOM-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf. »Viele bemerken gar nicht, dass ihr Rechner betroffen ist«, sagt Kempf, der auch dem Verein »Deutschland sicher im Netz« vorsteht.

Der BITKOM rät eindringlich zur Vorsorge und gibt Tipps, was Internetnutzer tun sollten, wenn sie Viren auf ihrem Rechner befürchten. Angesichts dieser dramatisch hohen Zahl infizierter PCs hat es sich offenbar noch längst nicht herumgesprochen, dass Anti-Viren-Programme einen effektiven Schutz vor Schadcodes bieten, wenn sie denn regelmäßig aktualisiert werden. Gleiches gilt für Betriebssysteme und Internetbrowser.

Vorsicht ist auch dann geboten, wenn Nutzer die entsprechenden Programme aktuell halten. E-Mails unbekannter Absender - zumal mit Anhängen - sollten möglichst nicht geöffnet werden. Gleiches rät der BITKOM bei Downloads von Dateien oder Plug-Ins.

Fahrlässige Internetnutzer, die ihre PCs ohne ausreichenden Schutz ausrüsten, schädigen nicht nur sich selbst, sondern stellten sich unbewusst auch in den Dienst krimineller Personen und Organisationen, da ihre PCs als Katalysatoren beispielsweise für massenhaften Versand manipulierter Mails missbraucht werden. »Infizierte PCs bedrohen auch massiv fremde Rechner«, warnt Kempf.


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