Achtung Spione

Cybergangster ködern mit Persönlichem

4. Januar 2011, 14:54 Uhr | Elke von Rekowski
Die Methoden von Cyberkriminellen werden immer ausgefeilter (Foto: Yuri Arcurs - Fotolia.com)

2011 sollten Anwender noch vorsichtiger als bisher sein, wenn sie eine vermeintlich interessante Mail erhalten, und deren Herkunft genau prüfen. Denn immer mehr Cyberkriminelle ködern ihre Opfer mit persönlichen Informationen.

Vor diesem Trend hat jetzt Symantec Hosted Services gewarnt. Gezielte Angriffe aus dem Internet, etwa durch manipulierte Websites oder Malware in Dateianhängen, stellen ein enormes Risiko für Internetnutzer dar, Privatpersonen wie Unternehmen sind gleichermaßen betroffen. Bislang seien solche Übergriffe vergleichsweise selten gewesen, da intensive Recherche und Vorbereitung für eine erfolgreiche Attacke nötig seien. Je mehr persönliche Informationen nämlich über potentielle Opfer vorliegen, etwa über ausgeübte Sportarten, musikalische Vorlieben oder besondere Hobbys, desto verlockender lassen sie sich ködern. Die Sicherheitsexperten erwarten jedoch, dass solche Übergriffe dank ausgefeilterer Taktiken der Kriminellen häufiger werden.

So gehen die Sicherheitsprofis zum Beispiel davon aus, dass Untergrundnetzwerke sich die Recherchearbeit leichter machen werden. Passende Ziele und deren Präferenzen werden dann automatisch von speziellen Programmen ermittelt. Das macht es wesentlich einfacher, in kurzer Zeit große Mengen an Daten über potenzielle Angriffsopfer zu erheben. Daraus lassen sich wirkungsvollere Köder in größerer Zahl als bisher erstellen - die Folge werden umfangreichere Angriffswellen sein.

Bekannte Methoden aus dem Suchmaschinen-Marketing werden nach Ansicht der Spezialisten 2011 ebenfalls als Angriffstaktiken genutzt: Bei der Search Engine Optimization (SEO) etwa werden Websites dahingehend optimiert, dass sie möglichst weit oben in den Ergebnislisten der bekannten Web-Wegweiser auftauchen. Cybergangster gehen diesen Weg bereits, um mit Malware präparierte Internetseiten möglichst unter den ersten Treffern zu positionieren. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie angeklickt werden und ihre bösartige Fracht an arglose Opfer bringen. Diese Strategie lässt sich noch erweitern: Mittels permanenter Überwachung verschiedener Kanäle, wie Nachrichtenseiten und sozialen Netzwerken, erkennen die Angreifer frühzeitig, welche Themen gerade an Bedeutung gewinnen. Steigt zum Beispiel in der kalten Jahreszeit das Interesse an Websites zum Thema »Schnupfe« oder »Erkältung«, dann werden die Web-Angreifer bevorzugt solche Internetauftritte infiltrieren, bei denen starker Zulauf zu erwarten ist. Darunter fallen in diesem Beispiel Gesundheitsratgeber genauso wie Online-Apotheken.


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