Vier Jahre nach Inkraftreten der DSGVO haben die Experten von heyData einen Blick auf die Datenschutzverstöße und die verhängten Bußgelder geworfen. Einige Branchen sind überproportional vertreten. Und einige Konzerne haben Rekordstrafen kassiert.
2018 ist die Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft getreten. Seitdem haben die verantwortlichen europäischen Datenschutzbehörden insgesamt 1.072 Datenschutzverstöße mit Bußgeldern in Höhe von mehr als 1,6 Milliarden Euro geahndet.
Auffällig viele Verstöße wurden in den Pandemiejahren 2020 und 2021 geahndet. Gegenüber 2019 verdoppelte sich die Zahl der geahndeten Verstöße im Jahr 2020 (+104 Prozent) und wuchs im Jahr 2021 noch einmal um 40 Prozent gegenüber 2020.
Die Datenschutzexperten von heyData haben jetzt einen Rückblick auf sämtliche DSGVO-Bußgeldverfahren geworfen und Bilanz gezogen. Dabei stechen einige Länder und Wirtschaftsbereiche ganz besonders hervor.
Lücken im Datenschutz wurden am häufigsten in Industrie und Handel geahndet. Die Branchen zählen 244 Verstöße und Bußgelder im Wert von 796 Millionen Euro. 178 Datenschutzverstöße mit Bußgeldern in Höhe von 613 Millionen Euro gingen auf das Konto von Unternehmen aus der Medien- und Telekommunikationsbranche. Auffällig ist die hohe Vielzahl an Datenschutzvergehen im Öffentliche Dienst und Bildungswesen. Mit 141 Verstößen und 19 Millionen Euro Bußgeld belegt der Staatsdienst auf der Liste der Branchen mit den meisten Datenschutzverstößen den dritten Platz.
„Die Ergebnisse sind erschreckend und machen deutlich, dass in den letzten vier Jahren nur wenig passiert ist“, so Miloš Djurdjević, Geschäftsführer und Gründer von heyData. „Es herrscht weiterhin viel Ahnungslosigkeit, leider auch in der öffentlichen Verwaltung. Das ist fatal, denn Datenmengen und deren Verarbeitung werden im Zuge weiterer Digitalisierungprozesse und Automatisierung stetig zunehmen und damit steigt auch das Risiko für Datenpannen oder den Missbrauch von Informationen.”