Yubico verstärkt DACH-Team
Der fehlende elfte Finger
Ein kleiner Schritt für Rolf Steinbrück, aber ein gewaltiger Sprung für die IT-Sicherheit. Mag pathetisch klingen, aber der Wechsel vom Riesen Sophos zu einer im Portfolio vergleichsweise eingeschränkten Yubico lenkt den Blick auf Grundsätzliches bei IT-Sicherheit.
Rolf Steinbrück bereichert ab sofort als neuer Solution Engineer das vierköpfige DACH-Team bei Yubico. Eine unspektakuläre Personalie, wie so viele Wechsel in der an Experten raren IT-Security-Branche. Man kann es so sehen. Blickt man indes näher auf die Business-Biografie von Steinbrück, den Markt und seine Anwender, die mit großen Problemen konfrontiert sind, lassen sich viele Schlüsse ziehen.
Wäre Steinbrück Mitte/Ende 20, er könnte monatlich mehrere Abwerbungsgespräche führen. Junge IT-Spezialisten sind äußerst begehrt. Bei einem »Senior« (ein Titel übrigens, den IT-Sicherheitsanbieter und Systemhäuser auch schon unter 30-Jährigen großzügig verleihen) wie Steinbrück wird gelegentlich angeklopft, er wird sich einen Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber ja auch gut überlegen. Mehr als 17 Jahre war er bei einer im Markt und im Channel bekannten Sophos tätig, einem der Pioniere in der IT-Sicherheitsbranche mit heute mehr als 2.000 Mitarbeitern. Nun also der vergleichsweise junge, bei Portfolio und Personal viel kleinere und auch noch längst nicht so bekannte Hersteller Jubico.
Stina Ehrensvärd war 2007 bei der Gründung ihres Start-ups klar, dass sie nicht auf die Evolution warten kann, bis diese dem digitalisierten Menschen den elften Finger (japanisch: yubi) wachsen lassen würde. Also forschte sie im Silicon Valley am Yubikey, einem kleinen Sicherheitsschlüssel - zunächst als USB-Token, später kam NFC dazu. Nicht nur Steinbrück ist von der Zweifaktor-, Multifaktor- und passwortlosen Authentifizierung mittels Hardware überzeugt, sondern auch die mittlerweile mehr als 4.000 Unternehmen, die ihre Mitarbeiter mit eben jenem elften Finger ausstatten.
Nicht alle Experten und längst nicht jeder Nutzer ist von einer Hardwarekomponente überzeugt. Denn man kann den Token vergessen oder gar verlieren, dann geht erst einmal nichts mehr. Dass dies kein Problem sei, wird Steinbrück (MCSE und CISSP zertifiziert) Vertriebspartnern ebenso erklären wie die Vorteile physischer Multifaktorauthentifizierung gegenüber rein softwarebasierter Client- und Kontenzugangssicherung. Die Distribution, Sysob und Allnet, wird ihn dabei fleißig unterstützen.
Dass Yubico im Zuge von Homeoffice eine hohe Nachfrage nach seinen Lösungen für Zweifaktor-, beziehungsweise Multifaktorauthentifizierung meldet, dafür sorgt nicht zuletzt die mittelständische Distribution. Für sein Engagement zeichnete der Hersteller Sysob zum VAD des Jahres 2020 aus.
Die Verpflichtung des »im Bereich Endpunktsicherheit und Verschlüsselungstechnologien ausgewiesenen Experten«, wie Steinbrücks Kollege Alexander Koch stolz erklärt, ist auch ein Zeichen an die beiden Distributionspartner, dass Yubico in den Vertrieb investiert und es dem Hersteller dabei sogar gelingt, langjährige »Senior«-Kräfte von viel größer aufgestellten IT-Securityanbietern von Yubico überzeugen zu können.
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