Wenn Rolf Werner von seinen drei Kindern künftig als Cyborg angesprochen wird, dann hat seine kleine Mutation zum Mensch-Maschine-Wesen einen großen Eindruck hinterlassen.
Einen besseren Werbeträger für seine Chip-Implantate als den Chef von Fujitsu in Zentraleuropa (DACH) hätten US-Hersteller Dangerous Things (heißt tatsächlich so!) und sein Exklusivdistributor Digiwell nicht finden können. Werner hat sich auf offener Bühne ein besonderes Upgrade gegönnt. Er ließ sich einen winzigen RFID-Chip mit NFC-Funktionalität unter die Haut seines linken Handrückens spritzen – passend zur Vision »Human Centric Innovation« seines Konzerns.
Jetzt kann der Fujitsu-Manager mit der kleinen Implantate-Lösung digitale Türschlösser wie von Zauberhand öffnen, Licht im Smart Home ein- und ausschalten oder virtuelle Kontaktdaten austauschen. Und im Falle eines Fieberschubs liest der Arzt den unter der Haut gespeicherten medizinischen Notfallpass aus. Doch das ist erst der Anfang. Was da auf Werner und uns noch alles zukommen wird? Schädeldecke aufsägen, um Drähte und Chips im Gehirn zu verlegen, wäre sicher ein noch größeres Bühnenspektakel.
Goch ganz so robust wird es nicht kommen, denn die Forschung für das Zeitalter der Brain-2-Brain-Communication arbeitet längst mit subtileren, nämlich molekularen »Werkzeugen«. Nanobots, die ihren Weg durch die Blutbahn in den Cortex automatisch finden. Dann heißt es: Emotionen teilen oder sich mit Google-Brain verbinden. Bis Rolf Werner wesentliche Körperteile ganz »vercyborgen« lassen kann, werden aber wohl noch ein paar Jahrzehnte ins Land gehen.