62 Prozent mehr Security-Investitionen

Deutsche Unternehmen geben mehr Geld für Cyber-Sicherheit aus

20. April 2021, 9:07 Uhr | Selina Doulah
Robert Dietrich, Managing Director von Hiscox Deutschland und CEO von Hiscox Europa.
© Hiscox

Eine Studie von Hiscox zeigt erneut hohe Cyber-Angriffszahlen, aber auch steigende Security-Investitionen. Deutsche Unternehmen geben im internationalen Vergleich am meisten für Cyber-Sicherheit aus. Deutschland bleibe laut der Studie aber Spitzenreiter bei den Schadenskosten pro Cyber-Angriff.

Die Ergebnisse des Hiscox Cyber Readiness Reports 2021 zeigen eine zunehmende Sensibilisierung für Cyber-Gefahren: Zwar stieg der Anteil deutscher Unternehmen mit mindestens einer Cyber-Attacke auf 46 Prozent (2020: 41 Prozent), aber auch die Zahl der gut vorbereiteten »Cyber-Experten« erhöhte sich auf 21 Prozent (2020: 17 Prozent). Im internationalen Vergleich investieren die befragten deutschen Unternehmen zudem am meisten in Cyber-Sicherheit: 62 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie wichtig ein umfassendes Sicherheitskonzept ist, machen die hohen Kosten im Schadenfall deutlich. Deutsche Firmen verzeichneten im vergangenen Jahr unter allen acht Ländern die höchsten mittleren Gesamtkosten durch Cyber-Angriffe. Auch die teuerste Einzelattacke mit Kosten von über 4,6 Millionen Euro traf ein Unternehmen in Deutschland. Um sich vor existenzbedrohenden Schadensfällen zu schützen, hat ein Großteil der befragten Firmen die Relevanz der Absicherung durch eine Cyber-Police erkannt, 15 Prozent gaben an, dass sie an einer solchen Versicherung keinerlei Interesse hätten – im letzten Jahr lag dieser Wert noch bei 25 Prozent.

Das sind die zentralen Ergebnisse des Hiscox Cyber Readiness Reports 2021. Die Daten basieren auf einer internationalen Umfrage unter 6.042 Unternehmen aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Irland, Belgien und den Niederlanden. Im Auftrag des sogenannten Spezialversicherers Hiscox befragte das Marktforschungsinstitut Forrester Consulting zum fünften Mal Unternehmensvertreter zu ihren Erfahrungen sowie ihrem Umgang mit Cyber-Attacken.

»Das vergangene Pandemiejahr forderte die Cyber-Sicherheit von Unternehmen enorm heraus. Die Verlagerung ins Homeoffice, teilweise von heute auf morgen, setzte die IT-Verantwortlichen unter nie dagewesenen Handlungsdruck. Vielerorts konnte nicht auf bestehende Sicherheitsstrategien zurückgegriffen werden. Es mussten also in Windeseile Konzepte entwickelt und implementiert werden, um sich vor Hackerangriffen und den oft existenziellen finanziellen Folgen in einer ohnehin wirtschaftlich unsicheren Zeit zu schützen«, sagt Robert Dietrich, Managing Director von Hiscox Deutschland und CEO von Hiscox Europa.

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Wandel der Arbeitswelt birgt zusätzliche Risiken

57 Prozent der befragten deutschen Unternehmen gaben an, derzeit pandemiebedingt aus dem Homeoffice zu arbeiten, vor der Pandemie war dies bei lediglich 15 Prozent der Fall. Der Umzug zahlreicher Firmen von Büroräumen in die heimischen vier Wände erhöht die Gefahr, durch ungesicherte Einfallstore Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden. Dies schlägt sich auch in den prozentualen Angriffszahlen nieder: War die Anzahl der Unternehmen mit mindestens einem erlebten Cyber-Angriff in 2020 erstmals seit der Erhebung des Cyber Readiness Reports zurückgegangen und betrug nur 41 Prozent, stieg sie im aktuellen Report in Deutschland um fünf Prozentpunkte auf 46 Prozent an (International: 43 Prozent).


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