Nicht in falscher Sicherheit wiegen!

Die 10 größten Irrtümer bei Cyberattacken

8. September 2021, 13:00 Uhr | Selina Doulah
© Pixabay

In großen oder kleinen Unternehmen und Organisationen tauchen immer wieder Sicherheitsirrtümer auf. Die zehn häufigsten Fehlargumente im letzten Jahr haben Security-Experten von Hersteller Sophos nach ihrem Ermessen zusammengefasst und bewertet.

Irrtum 1: Wir sind als Opfer doch viel zu klein.

Viele Opfer von Cyberangriffen halten sich für zu klein, zu uninteressant oder wenig lukrativ, um bedroht zu sein. Kriminelle nehmen darauf wenig Rücksicht. Jede Person oder jedes Kleinstunternehmen mit digitaler Präsenz und Einsatz von Computern ist ein potenzielles Opfer. Die meisten Hackerangriffe werden aber von Opportunisten auf der Suche nach leichter Beute ausgeübt. Zu den beliebtesten Zielen zählen Unternehmen mit nicht gepatchten Sicherheitslücken oder Fehlkonfigurationen.

Wer denkt, er sei als Ziel zu unbedeutend, sollte noch heute sein Netzwerk nach verdächtigen Aktivitäten durchforsten, etwa nach der Anwesenheit von Mimikatz (eine Open Source-Anwendung, die es dem User erlaubt Authentifizierungsdaten anzusehen und zu speichern) auf dem Domain Controller, um frühe Anzeichen eines möglichen Angriffs zu bemerken.

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Irrtum 2: Uns reicht Endpoint-Schutz.

Wirklich? Die Haltung, dass Endpoint-Schutz ausreicht, um Gefahren zu stoppen und Server keine eigenen Sicherheitsmaßnahmen benötigen, wird von Angreifern gern ausgenutzt: Jeder Fehler in der Konfiguration, beim Patchen oder der Sicherheit, macht Server zu einem Ziel höchster Priorität für Hacker.

Die Liste der Angriffstechniken, mit denen versucht wird, Endpoint Software zu umgehen oder zu deaktivieren und eine Erkennung durch IT-Sicherheitsteams zu vermeiden, wird von Tag zu Tag länger. Beispiele hierfür sind von Menschen durchgeführte Angriffe, die Social Engineering und viele weitere Schwachstellen ausnutzen, um sich Zugang zu verschaffen. Im Gepäck: verschleierter Schadcode, der direkt in den Speicher injiziert wird, "dateilose" Malware-Angriffe, das Laden von DLLs (Dynamic Link Library) sowie Angriffe, die neben alltäglichen IT-Admin-Tools und -techniken auch legitime Fernzugriffsagenten wie Cobalt Strike verwenden. Traditionelle Antiviren-Technologien haben Schwierigkeiten, solche Aktivitäten zu erkennen und zu blockieren.

Ebenso ist die Annahme, dass geschützte Endpoints Eindringlinge daran hindern können, sich ihren Weg zu ungeschützten Servern zu bahnen, eine Fehleinschätzung. Laut den vom Sophos Rapid Response Team untersuchten Vorfällen sind Server mittlerweile das Angriffsziel Nummer eins und Angreifer können mit gestohlenen Zugangsdaten leicht einen direkten Weg zu diesen „Kronjuwelen“ finden. Die meisten Angreifer kennen sich wenig überraschend auch mit einem Linux-Rechner aus, diese sind also genauso im Fokus. Tatsächlich hacken sich Angreifer oft in Linux-Rechner ein und installieren dort Hintertüren, um sie als sicheren Hafen zu nutzen und den Zugriff auf das anvisierte Ziel-Netzwerk zu aufrechtzuerhalten. Wenn sich ein Unternehmen nur auf die Basissicherheit verlässt, ohne fortschrittliche und integrierte Tools wie verhaltens- und AI-basierte Erkennung und gegebenenfalls ein rund um die Uhr von Menschen geführtes Security Operations Center, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Eindringlinge an diesen Verteidigungsmaßnahmen vorbeimarschieren.


  1. Die 10 größten Irrtümer bei Cyberattacken
  2. Irrglaube 3: Wir haben robuste Sicherheitsrichtlinien.
  3. Irrglaube 6: Unsere Backups bieten Immunität vor den Auswirkungen von Ransomware.
  4. Irrtum 9: Die Zahlung des Lösegelds wird unsere Daten nach einem Ransomware-Angriff wiederherstellen.

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