Security-Firmen

Doppelpack: Symantec übernimmt PGP und Guardian Edge

30. April 2010, 8:44 Uhr | Bernd Reder

Gleich zwei Unternehmen, die sich auf Datenverschlüsselung spezialisiert haben, hat sich Symantec einverleibt: PGP und Guardian Edge. Der Kaufpreis für die zwei Firmen beträgt 370 Millionen Dollar.

Die Symantec-Neuerwerbung Guardian Edge bietet mit Smartphone Protection eine Lösung an, mit der sich Daten auf Mobiltelefonen schützen lassen.
Die Symantec-Neuerwerbung Guardian Edge bietet mit Smartphone Protection eine Lösung an, mit der sich Daten auf Mobiltelefonen schützen lassen.
Für das zentrale Schlüsselmanagement ist PGPs Key-Management-Plattform zuständig.
Für das zentrale Schlüsselmanagement ist PGPs Key-Management-Plattform zuständig.

Für PGP, einen »Veteranen« im Bereich Verschlüsselung, legt Symantec 300 Millionen Dollar auf den Tisch. Mit 70 Millionen Dollar ist Guardian Edge deutlich preisgünstiger.

Durch die Übernahme schließt Symantec eine Lücke in seinem Portfolio: das Verschlüsseln von Daten auf unterschiedlichen Systemen, vom USB-Stick über Mobiltelefone bis hin zu Festplatten. Speziell durch den Kauf von PGP kommt zudem eine etablierte Lösung für den Schutz von Daten ins Haus, die via E-Mail übermittelt werden.

Hintergrund der Zukäufe sind unter anderem die verschärften Regelungen in Bezug auf den Schutz sensibler Informationen. Etliche Staaten, darunter die USA, Großbritannien und auch Deutschland (Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes vom 1. September 2009) haben die Sanktionen für Datenlecks verschärft. Die Gesetzgeber reagierten damit auf eine Serie von Datenpannen, etwa bei AWD, der Telekom und T-Mobile.

Management von Informationen – nicht von Geräten

»Dank der Übernahmen sind wir in der Lage, sensible Informationen mithilfe von Policies schützen«, sagt Francis deSouza, Senior Vice P resident der Enterprise Security Group von Symantec. »Nur dazu berechtige Nutzer erhalten Zugang zu den Informationen, die für sie bestimmt sind.« Dies macht deutlich, dass es Symantec nicht nur um das Verschlüsseln von Informationen geht, sondern um einen ganzheitlichen Ansatz, der ein lückenloses Management von Unternehmensinformationen ermöglicht, egal, wo diese lagern.

Allzu viele Details dazu, wie die Integration der Produktlinien von PGP und Guardia Edge vonstattengehen soll, waren von Symantec nicht zu erfahren. Nur so viel: Als »Drehscheibe« für das Schlüsselmanagement und das Auf- und Umsetzen von Regelwerken (Policies) soll PGPs Key-Management-Plattform dienen.

Diese soll in Symantecs Protection-Center-Lösung integriert werden. Damit, so zumindest das Ziel, können IT-Manager von einer Konsole aus die Security-Lösungen steuern, die im Unternehmensnetz im Einsatz sind, für Verschlüsselung, Endpoint-Security, Data-Loss-Prevention (DLP) sowie die Sicherheits-Gateways. Die Zielrichtung: Anwender sollen von Symantec eine Komplettlösung erhalten.

Guardian Edge auf dem Desktop

Dagegen dürfte Guardian Edge auf Desktop-Systemen zum Zuge kommen. Der Hersteller bietet unter anderem Produkte für den Schutz von mobilen Geräten wie Smartphones (»Smartphone Protection«), portablen Speichersystemen (»Removabel Storage Encryption«) sowie Festplatten (»Encrypted Drive Manager«) an.

In puncto Server-gestützte Verschlüsselung und Key-Management weist die Produktpalette von Guardian Edge im Vergleich zu der von PGP dagegen Lücken auf. Speziell solche Lösungen werden jedoch derzeit stark nachgefragt, etwa von Finanzdienstleistern und Kreditkartenfirmen.


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