Wachsende Cyber-Bedrohung

Dropper-as-a-Service ist das nächste große Ding

6. September 2021, 10:30 Uhr | Selina Doulah
© Gorodenkoff - AdobeStock

Als raubkopierte Software getarnt, liefern sogenannte Dropper ganze Malwarebündel aus. Unter diesen sind Programme für Informationsdiebstahl oder Klickbetrug enthalten.

Sophos hat eine neue Studie mit dem Titel „Fake Pirated Software Serves Up Malware Droppers as a Service“ veröffentlicht. Die Studie beschreibt, wie Cyberkriminelle Dropper, also als Trojanisches Pferd für Schadsoftware dienende Programme, nutzen, um Personen, die auf der Suche nach gehackten Versionen beliebter Geschäfts- und Consumer-Anwendungen sind mit vielfältigen schädlichen und unerwünschten Inhalten zu beliefern.

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Kriminelle haben Geschäftssinn

Bezahlte Dropper-Dienste gibt es schon seit längerer Zeit und die kriminellen Betreiber verdienen damit gutes Geld. Die jüngsten Untersuchungen von Sophos deuten darauf hin, dass dieser Erfolg zum Teil auf die immer noch hohe Nachfrage nach raubkopierten Anwendungen zurückzuführen ist. Zudem ermöglichen es die kostenpflichtigen Dienste dieser Art auch weniger qualifizierten Cyberkriminellen, massenhaften Datendiebstahl oder sogar Kryptowährungsbetrug zu minimalen Kosten durchzuführen. Dropper-as-a-Service-Anbieter betreiben effektive Gewinnmaximierung, indem sie eine Reihe bösartiger oder unerwünschter Inhalte in Droppern bündeln und die Opfer gleich mit einer Reihe von schädlichen Anwendungen in einem einzigen Download überschütten.

Leicht von sicherer Software zu unterscheiden

In den letzten 18 Monaten haben Millionen von Menschen im Home-Office gearbeitet und dabei oft private Geräte benutzt, was das Risiko bösartiger Dropper-Downloads für Unternehmen zusätzlich verstärkt hat. Gleichzeitig sind die weitaus lukrativeren Unternehmensziele damit auch für Cyberkriminelle in Reichweite, die normalerweise nicht die Kompetenz für komplexe Angriffe haben. Bei den Untersuchungen von Sophos wurden beispielsweise Dropper entdeckt, die Backdoors wie Glupteba sowie Diebstahl-Malware wie Raccoon Stealer und Crypto Bot enthalten. Hinsichtlich der Sicherheit ist Malware, die von Droppern geliefert wird, glücklicherweise entweder aufgrund ihrer Signatur oder ihres Verhaltens leicht von sicherer Software zu unterscheiden. Allerdings sind schädliche Pakete oft in verschlüsselten Archiven enthalten. Die meisten Sicherheitstechnologien erkennen die schädlichen Dateien erst dann, wenn sie entpackt werden.

Schutz vor Dropper Malware

Sophos empfiehlt Unternehmen, ihre Sicherheitssoftware sowie die Einstellungen und Richtlinien zu überprüfen und sicherzustellen, dass schädliche und unerwünschte Downloads erkannt und blockiert werden. Dazu gehört auch ein robuster Ansatz zur Web-Filterung. Die in einem Dropper-Paket versteckte Malware kann möglicherweise erst beim Entpacken entdeckt werden. Zu diesem Zeitpunkt kann sie sich allerdings bereits im Netzwerk befinden. Ein guter Webfilter überprüft nicht nur reguläre Downloads, sondern auch den verschlüsselten Netzwerkverkehr. Denn laut einer Studie verwendet mehr als die Hälfte der Malware mittlerweile Transport Layer Security (TLS) Verschlüsselung für die Kommunikation. Webfilter schützen Unternehmen und ihre Mitarbeiter auch davor, sich mit gefährlichen oder nicht vertrauenswürdigen Servern zu verbinden, indem sie schädliche Domains und URLs blockieren.

Unternehmen sollten die Netzwerksicherheit zudem durch einen aktuellen Endpoint-Schutz ergänzen, der über Funktionen zur Verhaltenserkennung auf allen von den Mitarbeitern für den Fernzugriff verwendeten Geräten verfügt. Zudem sollten private Anwender eine Sicherheitslösung auf ihre Geräte installieren, um vor Malware und Cyberbedrohungen geschützt zu sein. Eine weitere bewährte Sicherheitspraxis besteht darin, das Herunterladen und Installieren von nicht lizenzierter Software zu vermeiden. Anwender sollten sich immer vergewissern, dass die Software rechtmäßig ist. 


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