Die unter Experten genannte „Allzweckwaffe des Cybercrime“ Emotet sei laut dem Security-Hersteller G Data zurück. In einer neuen Variante sei die Schadsoftware gesichtet worden.
Im Januar 2021 verkündeten Strafverfolgungsbehörden stolz, ein koordinierter Takedown gegen die Schadsoftware Emotet sei geglückt. Seitdem war es still um diese sogenannte Allzweckwaffe. Nun soll sie in einer neuen Variante wieder gesichtet worden sein, wie Forschende des Security-Herstellers G Data berichten.
Nach der Zerschlagung im Januar kamen neue Schadprogramme ins Spiel der Cyberkriminellen, wie etwa Qbot. Dennoch gilt Emotet nach wie vor als die gefährlichste Malware-Familie, weil sie insbesondere als Brückenkopf für Cyberangriffe auf Unternehmen aller Größen genutzt wird. Nach einer initialen Infektion mit dem Schadprogramm folgte in der Vergangenheit oft eine Erpressung des kompromittieren Unternehmens mit einem Verschlüsselungstrojaner.
„Der international koordinierte Takedown von Emotet hat über viele Monate Wirkung gezeigt und viele Opfer vor Schaden bewahrt. Emotet ist jetzt zurückgekehrt– das zeigt die manuelle Analyse aktueller Schadsoftware-Samples“, sagt Dr. Tilman Frosch, Geschäftsführer der G DATA Advanced Analytics.
Das neue Emotet-Sample fällt durch mehrere technische Ähnlichkeiten zu der ursprünglichen Schadsoftware auf. Insbesondere ein Vergleich des Quellcodes zeigt ähnliche Strukturen. Es gibt aber auch Unterschiede: Im Gegensatz zu den früher bekannten Emotet-Varianten wird der Netzwerkverkehr zwar weiterhin per HTTPS verschlüsselt, es wird jedoch ein selbst-signiertes Zertifikat genutzt.
Bisher sind keine nennenswerten Spam-Aktivitäten im Zusammenhang mit Emotet aufgefallen. Emotet nutzt nach derzeitigen Erkenntnissen die Infrastruktur der Trickbot-Malware, das eigene Botnetz wurde im Zuge des Takedown offenbar nachhaltig zerstört.