Umfragen von Arctic Wolf, Utimaco und G Data

Große Security-Sorgen, kleine Security-Teams

7. Dezember 2022, 12:00 Uhr | Wilhelm Greiner
© Wolfgang Traub

Die anhaltende Inflation ist für Verantwortliche in Deutschland die größte Sorge für 2023, so eine Umfrage von Arctic Wolf unter 920 leitenden IT- und Security-Entscheidern aus den USA (300), UK (300) und Deutschland (320). Knapp die Hälfte (49 Prozent) der deutschen Befragten gab an, die wirtschaftliche Unsicherheit habe Auswirkungen auf ihr Geschäft, während nur ein Drittel (34 Prozent) anhaltende Cyberangriffe im kommenden Jahr als größte Bedrohung für ihr Unternehmen sahen. Eine Umfrage von Utimaco wiederum verweist auf zunehmende Security-Komplexität, eine von G Data CyberDefense auf den Anteil nach wie vor unzureichend geschützter Unternehmen.

Die derzeit vorherrschende geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheit hat offenbar stärkeren Einfluss auf die IT-Investitionsplanung als die sich weiter verschärfende Cyberbedrohungslage, so ein Ergebnis der Umfrage des US-amerikanische MSSPs (Managed Security Service Provider) Arctic Wolf. So habe gut jedes fünfte Unternehmen in Deutschland (22 Prozent) letztes Jahr Beschäftigte der IT- oder Sicherheitsabteilung entlassen. Lediglich im Vertrieb und Marketing habe es mehr Entlassungen (26 Prozent) gegeben. 23 Prozent der Unternehmen in Deutschland planen laut der Umfrage, das Cybersecurity-Budget 2023 nicht zu erhöhen.

„Die Bedeutung der Cybersicherheit kann gar nicht überschätzt werden“, mahnt deshalb Dr. Sebastian Schmerl, Director Security Services EMEA bei Arctic Wolf. „Hacker werden immer raffinierter und die Frage ist nicht ob, sondern wann ein Unternehmen zur Zielscheibe von Angriffen wird. Daher sollten Verantwortliche ihre Cybersicherheitsstrategien und -investitionen genau evaluieren, um sicherzustellen, dass sie adäquat geschützt sind.“

Der Einsatz externer Spezialisten könne dabei Vorteile für den Cyberschutz und das Kosten-Management haben. Denn für den Bezug von MSSP-Services gilt laut Schmerl: „Security Monitoring, Cyber-Risk-Management und Response-Maßnahmen sind deutlich leistungsfähiger und aufgrund der Skaleneffekte auch kostengünstiger als mit eigenem Personal, das bereits mit dem täglichen IT-Betrieb voll ausgelastet ist.“

Bei einem Sicherheitsvorfall geben knapp die Hälfte (47 Prozent) der Befragten dem Cybersicherheits- oder IT-Team die Schuld. Nur 14 Prozent der Führungskräfte würden selbst die Verantwortung übernehmen. Trotz des niedrigen Werts zeigen deutsche Führungskräfte in der Umfrage übrigens die höchste Eigenverantwortung für Cybersicherheitsvorfälle – in UK sind es nur sechs Prozent.
 
Deutsche IT-Entscheider befürchten in puncto Security vor allem Cloud-basierte Datenschutzverletzungen (43 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) in Deutschland gaben an, im letzten Jahr mindestens einen größeren Sicherheitsvorfall erlebt zu haben. Bei 37 Prozent der betroffenen Unternehmen betrag dies eine Sicherheitslücke in der Cloud, bei 32 Prozent Business E-Mail Compromise (Betrug per gefälschter geschäftlicher E-Mails).

Ein bedenkliches Ergebnis der Umfrage: Trotz der weltweiten Zunahme von Angriffen auf Lieferketten würden nur 23 Prozent der Führungskräfte in der Technologie- und TK-Branche Unternehmen, für die sie Dienstleistungen erbringen, über einen Sicherheitsvorfall informieren.

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